Hier liegt der Schotter noch an Ort und Stelle. Zwischen Flughafen und Stuttgart-Rohr muss er am frühen Donnerstag bearbeitet werden. Foto:  

In den frühen Morgenstunden des Donnerstags wird an den Gleisen zwischen Stuttgart-Rohr und dem Flughafen gebaut. Das Schotterbett muss begradigt werden, damit kein Sicherheitsproblem entsteht. Laut Bahn dürfte sich der Lärm in Grenzen halten.

L.-E. - Diesen Donnerstag fallen auf der neun Kilometer langen Bahnstrecke zwischen dem Flughafen und dem Bahnhof Rohr Bahnarbeiten an. Geschafft werden soll nachts. Von möglichem Lärm betroffen sind die Wohngebiete in der Nähe der Bahngleise in Leinfelden, Echterdingen, Oberaichen und Rohr. Die Arbeiten hat die DB Netz AG für Donnerstag, 29. März, von 1 bis 4 Uhr morgens angekündigt. Die Bahnarbeiten sind notwendig, da die Gleise instabil sind und die Strecke ansonsten langfristig nicht mehr befahrbar wäre.

„Wir haben die Information von der Bahn bekommen, dass es Lärm und Bahnarbeiten geben wird“, sagt der Amtsleiter vom Bürger- und Ordnungsamt der Stadt Leinfelden-Echterdingen. Da es zu Lärm kommen kann, sei es ihm wichtig, die Öffentlichkeit zu informieren. „Wenn solche Arbeiten anstehen, bekommen wir oft Beschwerden von Anwohnern, jedoch können wir dagegen nichts Konkretes machen.“ Natürlich verstehe er den Unmut der Leute, aber „ich glaube, es ist immer noch besser, die Arbeiten nachts zu machen als zu den Hauptverkehrszeiten“, sagt er. „Das ist ja auch nicht im Sinne aller Berufspendler und Bahnfahrer.“

Die Bahn muss aus Sicherheitsgründen handeln

Um die Gleise auf der Bahnstrecke zu stabilisieren, muss der sogenannte Oberbau begradigt werden. Dafür sind sogenannte Stopfarbeiten nötig. Der Oberbau besteht aus einem geschotterten Gleisbett und den darauf montierten Gleisen. Vor allem das Schotterbett zwischen den Schienensträngen wird vom Wetter oder den Bahnen beeinflusst. Wenn die Schienen durch Züge belastet werden, kann es zu Verschiebungen und Unebenheiten des Schotters kommen. Der Schotter ist wichtig, denn er leitet den Druck, den die Züge auf die Gleise ausüben, ab. Wenn er verschoben ist, sind die Gleise nicht mehr stabil, und die Bahnstrecke kann nicht mehr befahren werden.

Die Bahn überprüft ihre Strecken regelmäßig daraufhin. In L.-E. musste sie handeln. „Wir müssen eine sogenannte Gleisstopfung vornehmen“, erklärt ein Sprecher der Deutschen Bahn. „Dazu kann es zu einer Geräuschentwicklung kommen, da die Gleise durch eine Großbaumaschine gestopft werden.“

Bürger können Lärmstörungen melden

Eine Stopfmaschine, auch Gramper genannt, kann bis zu 2300 Meter Gleis pro Stunde bearbeiten, und sieht aus wie ein Zugwaggon. Für die Bahnstrecke zwischen Flughafen und Rohrer Bahnhof braucht die Maschine vermutlich um die vier Stunden. An der Unterseite des Waggons sind Stopfpickel aus gehärtetem Stahl. Wenn die Maschine im Einsatz ist, werden vier oder acht Pickel von oben in das Gleisbett getaucht. Diese Pickel vibrieren, dadurch bauen und verdichten sie den Schotter.

Die Maschinen haben oftmals Schallschutzeinrichtungen. Dadurch soll weniger Lärm entstehen. Jedoch sind nicht alle Maschinen lärmgeschützt.

Falls es also zu extremen Ruhestörungen kommen sollte, können sich Betroffene beim Bürger- und Ordnungsamt von Leinfelden-Echterdingen melden. „Wir werden diese Information dann an die Bahn weitergeben“, verspricht der Ordnungsamtsleiter. „Ich hoffe aber, dass wir die Bürger mit der ausreichenden Information im Voraus sensibilisiert haben und sie so von einer Beschwerde absehen.“ Zumal es aus Sicherheitsgründen keine Alternative zu der anstehenden Nachtbaustelle gibt.