Niklas Ruf steuerte je einen Punkt im Doppel und im Einzel zum 4:4 der SG Feuerbach/Korntal gegen den SV Fellbach bei. Foto: Andreas Gorr

Beinahe wäre der Titel noch aus den Händen geglitten: Das Badminton-Team der SG Feuerbach/Korntal sichert sich mit einem 4:4 gegen den SV Fellbach den Meistertitel in der Württemberg-Liga.

Mehr Drama geht kaum: Nach dreieinhalb Stunden Spielzeit stand am Samstagabend fest, dass das Badmintonteam der SG Feuerbach/Korntal den Wiederaufstieg in die Baden-Württembergliga geschafft hat. Mit einem 4:4 in eigener Halle gegen den ärgsten Verfolger SV Fellbach holte sich die SG im direkten Duell mit den Remstälern den letzten notwendigen Punkt.

 

Mit einem einzigen Zähler Vorsprung sicherten sich die SG-Akteure die Meisterschaft in der Württembergliga. Den Fellbachern wurde letzten Endes zum Verhängnis, dass sie neben den beiden 4:4-Unentschieden gegen die SG Feuerbach/Korntal am zweiten Spieltag einen weiteren Zähler beim Tabellendritten VfL Herrenberg abgegeben hatten.

Beim Showdown in der Feuerbacher Hugo-Kunzi-Halle lief zunächst alles nach Plan für die Gastgeber: Linus und Niklas Ruf gewannen das Herrendoppel ebenso in drei Sätzen wie die Zwillinge Kathrin und Lena Schad das Damendoppel. Da im zweiten Herrendoppel die Fellbacher den Sieg davontrugen, ging es mit einer 2:1-Führung für die Gastgeber in die Einzel.

Den dritten Punkt hatte die SG im ersten Herreneinzel fest eingeplant, schließlich hatte Linus Ruf noch kein einziges Match in dieser Saison verloren. Doch gegen Robin Kappler, den die Fellbacher überraschend im Einzel aufboten, kassierte Linus Ruf in der Verlängerung des dritten Durchgangs seine erste Niederlage – dies sollte zum Momentum für die Gäste werden.

Fellbach benötigte nur einen Punkt mehr zum Titel

Denn nach dem 2:2-Ausgleich setzte sich Ruyue Cheng, die in dieser Saison keinen einzigen Satz abgegeben hatte, im Dameneinzel knapp gegen Kathrin Schad durch, und auch das dritte Herreneinzel ging in zwei Sätzen an Fellbach. Somit lag der Tabellenzweite nach sechs Partien auf einmal mit 4:2 vorne und brauchte aus den beiden letzten Begegnungen nur noch einen Sieg, um die SG doch noch abzufangen.

Zum entscheidenden Duell avancierte das gemischte Doppel von Daniel Geyer und Lena Schad gegen Sebastian Plebst und Julia Wangler. Die SG-Akteure behielten die Nerven und setzen sich in zwei knappen Sätzen durch. „Da hat man gemerkt, dass die beiden schon oft solche entscheidenden Spiele bestritten haben“, lobt Linus Ruf die Nervenstärke seiner Teamkollegen. Das zweite Herreneinzel war dann eine klare Angelegenheit, Niklas Ruf war seinem angeschlagenen Gegner klar überlegen.

Meisterhaft: Linus Ruf, Daniel Geyer, Christian Stöckl, Niklas Ruf (hi. v. li.) sowie die Zwillinge Lena und Kathrin Schad. Foto: privat

Die Spiele fanden vor ungewohnt großer Kulisse statt, da auf der Tribüne auch die Spieler der zweiten SG-Mannschaft, die sich am Samstag in der Verbandsliga ebenfalls den Meistertitel gesichert hatten, sowie der dritten und vierten Mannschaft mitfieberten. „Auch die Spieler von Fellbachs zweitem und drittem Team sind dazu gestoßen, weil es sich am Abend so lange hingezogen hat“, berichtet Linus Ruf, der ein gewisses Mitgefühl mit den Unterlegenen hat: „Auch Fellbach hat in dieser Saison kein Spiel verloren und steigt trotzdem nicht auf.“

Dafür feierten alle zusammen anschließend bei einem gemeinsamen Essen – es ging bis tief in die Nacht. Und nicht nur Linus Ruf freut sich auf die Duelle in der Baden-Württembergliga in der kommenden Saison. „Da wird es sicher in vielen Spielen so knapp hergehen, aber das sind die schönsten Duelle“, sagt der SG-Mannschaftsführer, der zudem darauf hofft, dass die KSG Gerlingen die Klasse halten kann und es dann wieder zu Derbys zwischen beiden Teams kommt.