Das Badische Staatstheater stellt sich im Sommer 2024 neu auf. Ballettdirektorin Bridget Breiner geht als Nachfolgerin von Demis Volpi zum Ballett am Rhein – und teilt sich die neue Aufgabe.
Für eine Ballettdirektorin bleibt neben Verwaltungsarbeiten wenig Zeit zum Choreografieren. Das will Bridget Breiner, die derzeit das Badische Staatsballett leitet, ändern: Zur Spielzeit 2024/25 geht die ehemalige Solistin des Stuttgarter Balletts zum Ballett am Rhein; die Nachfolge von Demis Volpi wird die Amerikanerin sich allerdings teilen. Bridget Breiner übernimmt den Part als Chefchoreografin, mit ihr kommt der Franzose Raphaël Coumes-Marquet als Ballettdirektor.
Als Doppelspitze übernehmen die beiden, die sich als Solisten des Semperoper-Balletts kennenlernten, die in Düsseldorf und Duisburg beheimatete Kompanie. Sie folgen Demis Volpi nach, der als Intendant zum Ballett Hamburg wechselt und in die Fußstapfen von John Neumeier tritt.
Mehr Zeit im Ballettsaal
Breiner und Coumes-Marquet verbindet eine lange, erfolgreiche Laufbahn als herausragende Solisten und Tanzschaffende. Nach ihrer Berufung stellten sie sich am Donnerstag im Duisburger Rathaus der Presse vor und gaben erste Ausblicke auf die Ausrichtung der 45-köpfigen Kompanie mit zeitgenössischen Akzenten.
Die beiden sollen sich gleichberechtigt als Führungsteam zur Spielzeit 2024/25 die Leitungsaufgaben teilen. Die programmatische Ausrichtung der Kompanie liegt in den Händen von Bridget Breiner, die als Chefchoreografin kreative Impulse gibt. Diese engere Verbindung zur Kompanie habe sie als Ballettdirektorin in Gelsenkirchen und Karlsruhe vermisst, sagt Breiner, der administrative Aufwand einer Ballettkompanie „sei immens“. Und weiter: „Ich freue mich vor allem auf den täglichen Austausch und die intensive tänzerische Arbeit im Studio. Die Fokussierung auf den künstlerischen Teil der Ballettleitung eröffnet mir viel Zeit und Raum für Kreativität und gegenseitige Inspiration.“
Das Badische Staatstheater stellt sich unter dem neuen Intendanten Christian Firmbach zur Spielzeit 2024/25 neu auf, nachdem sein Vorgänger Peter Spuhler wegen Kritik an seinem Führungsstil abberufen worden war. Der Verträge der Spartenintendantinnen – Schauspieldirektorin Anna Bergmann, Operndirektorin Nicole Braunger und Ballettdirektorin Bridget Breiner – wurden deshalb nicht verlängert.