Die Rohrbronner Kinder treffen ihre Freunde in dem kleinen Bad – mehr Bespaßung braucht es nicht. Foto: Gottfried Stoppel

Vor zwanzig Jahren hat das Rohrbronner Freibad nach einem umfangreichen Umbau wieder eröffnet. Im Sommer ist es für Kinder und auch Erwachsene der zentrale Treffpunkt im Ort.

Remshalden - Wäre das Schild nicht da, man würde das Rohrbronner Freibad glatt übersehen. Der kleine Fußweg führt vorbei an Johannisbeersträuchern auf der einen und Salatköpfen auf der anderen Seite. Die Hecke muss umkurvt werden und dann liegt das ganze Freibad vor einem. Und das ist wörtlich zu nehmen: Das Gelände kann komplett überblickt werden. Links springen die Kinder in das zehn mal zwölf Meter große Becken, rechts breiten Mütter ihre Decken auf der nur wenig größeren Liegewiese aus.

An Toptagen kommen etwa 100 Besucher in dieses Kleinod, viel mehr dürfen es aus Platzgründen auch nicht sein. Sportschwimmer werden in dem Freibad, das sich aus einem Löschteich heraus entwickelt hat, sicherlich nicht glücklich. Aber sie gehören auch nicht zur Zielgruppe des Fördervereins Rohrbronner Bädle. „Im Sommer ist das Bad der Treffpunkt des ganzen Ortes“, sagt Katrin Pazda, die seit einigen Jahren Vorsitzende des Vereins ist.

Viele Vereinsaktionen finanzieren den Umbau

Genau 20 Jahre ist es her, dass das Freibad wieder eröffnet wurde – das soll am kommenden Samstag mit einem großen Fest gefeiert werden. Wegen mangelhafter Wasserqualität war das Bädle 1988 geschlossen worden. Der Förderverein gründete sich 1991 mit dem Ziel, dass das Bad wiedereröffnet und erhalten werden kann. Um die nötigen finanziellen Mittel zusammen zu bekommen, wurden Theater- und Dorfabende, Hüttenfeste, Faschingsveranstaltungen und vieles mehr organisiert. Zudem beteiligte sich die Gemeinde an den Kosten von insgesamt 410 000 Mark. Aufgrund der vielen Quellen auf dem Gelände gestalteten sich die Arbeiten an dem neuen Becken und Betriebsgebäude mehr als abenteuerlich – aber schließlich konnte das Bädle am 31. Mai 1997 nach etwa 3800 Arbeitsstunden eröffnet werden.

Mittlerweile hat der Verein etwa 200 Mitglieder – bei insgesamt nur 700 Einwohnern ist das beachtlich. „Es ist trotzdem immer eine Herausforderung, alle Schichten zu besetzen“, sagt Katrin Pazda. Denn der Kioskverkauf, die Arbeiten rund um die Wassertechnik, die Aufsicht am Beckenrand – alles wird von Ehrenamtlichen gestemmt. Immerhin: weil das Becken an seiner tiefsten Stelle gerade einmal 1,49 Meter misst, müssen die Aufsichten kein Rettungsschwimmer-Abzeichen haben. Wenn größere Wartungsarbeiten anstehen, beteiligt sich die Gemeinde zur Hälfte an den Kosten.

Viele Familien unter den Besuchern

Was den besonderen Charme des Bädles ausmacht? „Viele Familien mit kleinen Kindern kommen hierher, weil es so übersichtlich ist“, sagt Katrin Pazda, die sogar Besucher aus Oppelsbohm oder Buoch kennt, die extra deswegen kommen. Wenn die Kinder etwas älter sind, können sie ohne Bedenken alleine losziehen, „und müssen nicht runter ins Tal gefahren werden. Das entlastet die Familien ganz schön. Außerdem treffen sie hier ihre Freunde.“ Ein paar Schwimmbretter – mehr gibt es nicht zur Unterhaltung der Kinder. „Aber das reicht völlig.“ Auch die älteren Semester schätzen das Bad: „Es gibt einige, die gleich um 13 Uhr kommen, eine Stunde schwimmen und wieder nach Hause gehen.“ Sogar ein Promi ist schon ins Becken gestiegen: Der ehemalige VfB-Spieler Martin Harnik hat das Bädle besucht. „Das hatte er dann für sich, weil sich niemand zu ihm hineingetraut hat“, sagt Katrin Pazda und lacht.