Mehr Bewerber als Stellen verzeichnet Eisenmann derzeit nur bei den Gymnasien. Foto: dpa

Wegen des Mangels an Grundschullehrern verschickt Ministerin Susanne Eisenmann 2500 Karten an Bewerber, die bislang kein Stellenangebot für einen Grundschul-Posten angenommen haben.

Stuttgart - Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann wirbt mit Postkarten um Grundschullehrer. „Ich wünsche mir, dass sich dadurch Junglehrer für eine unbefristete Stelle entscheiden, auch wenn sie nicht an ihrem Wunschort liegt“, sagte die CDU-Politikerin der „Bild“-Zeitung (Samstag). Wegen des Mangels an Grundschullehrern verschickt die Ministerin demnach 2500 Karten an Bewerber, die bislang kein Stellenangebot für einen Grundschul-Posten angenommen haben. Vorne steht dem Blatt zufolge „Wir suchen Sie!“ und hinten: „Vor allem im ländlichen Raum gibt es noch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten.“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sprach zuletzt von etwa 500 Stellen, die im neuen Schuljahr an Grundschulen unbesetzt bleiben. Auch der Grundschulverband ist in Sorge, dass die Lücke nicht zu schließen ist. „Die Kollegen arbeiten bereits jetzt an der Obergrenze ihrer Leistungsfähigkeit“, sagte Landeschef Edgar Bohn jüngst.

Nach Angaben des Kultusministeriums ist erst im September klar, wie viele Stellen tatsächlich noch offen sind. Mehr Bewerber als Stellen verzeichnet Eisenmann derzeit nur bei den Gymnasien. Mehrere Tausend Männer und Frauen konkurrieren um knapp 900 Stellen. Die Hoffnung: Wer nicht zum Zuge kommt, könnte sich bei den Grundschulen bewerben.