Minister Lucha erneuerte seine Forderung an den Bund, offene Fragen zur Bestellung der Impfdosen durch die Unternehmen beim Pharmagroßhandel sowie bei der Abrechnung über die Kassenärztlichen Vereinigungen zu klären. Foto: dpa/Stefan Puchner

Die Landesregierung weitet die Modellprojekte zum Impfen der Betriebsärzte aus. Ab Mitte Mai sollen zwölf weitere Unternehmen im Südwesten einen Teil ihrer Beschäftigten gegen Corona impfen lassen können.

Stuttgart - Aus jedem der Industrie- und Handelskammer-Bezirke im Land sei eine Firma ausgewählt worden, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Stuttgart mitteilte. Die Unternehmen seien alle Teil der sogenannten kritischen Infrastruktur. Teil des Modellprojekts sind etwa eine Medizintechnikfirma, ein Bäckereibetrieb oder auch der Flughafen Stuttgart. Die Betriebe sollen abhängig von ihrer Größe bis zu 1000 Impfdosen von einem nahe gelegenen Impfzentrum und damit aus dem Kontingent des Landes erhalten.

Minister Lucha: Auswahl der Unternehmen fiel schwer

„Natürlich fiel die Auswahl der Unternehmen sehr schwer“, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) zu der Entscheidung mit. „Wichtig war uns vor allem, dass wir verschiedene Branchen und Unternehmen im ganzen Land berücksichtigen, so dass die Erfahrungen aus den Modellprojekten möglichst vielfältig und in der Fläche vorhanden sind.“

Minister Lucha erneuerte zudem seine Forderung an den Bund, offene Fragen zur Bestellung der Impfdosen durch die Unternehmen beim Pharmagroßhandel sowie bei der Abrechnung über die Kassenärztlichen Vereinigungen zu klären.

Die niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte erhielten ab Anfang Juni wöchentlich voraussichtlich rund drei Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech, hieß es vom Ministerium. Für die anderen Impfstoffe gebe es noch keine Lieferprognosen. Damit könnten die Firmen im Land flächendeckend mit Impfungen ihrer Mitarbeiter beginnen.