Im Südwesten sind bereits bis Ende Oktober mehr Einbruchs-Fälle registriert worden als im gesamten Jahr 2012. Foto: dpa

Wohnungsinhaber sollten sich zunehmend Gedanken über ihre Fenster und Türen machen: Eine Welle von Einbrüchen überrollt Baden-Württemberg. Ein Ende ist nicht absehbar.

Wohnungsinhaber sollten sich zunehmend Gedanken über ihre Fenster und Türen machen: Eine Welle von Einbrüchen überrollt Baden-Württemberg. Ein Ende ist nicht absehbar.

Stuttgart - Wohnungseinbrecher halten die Polizei in Atem – und schlagen ungeachtet aller Präventionsprogramme immer öfter zu. Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in Baden-Württemberg in diesem Jahr drastisch gestiegen – um knapp 36 Prozent. Wie ein Sprecher des Innenministeriums bestätigte, sind bereits bis Ende Oktober mehr Fälle registriert worden als im gesamten Jahr 2012. Demnach haben Einbrecher mehr als 8600 Wohnungen heimgesucht. „Die Steigerung ist ein bundesweiter Trend“, so der Sprecher.

Schwerpunkte in der Region sind Stuttgart, Ludwigsburg und der Rems-Murr-Kreis. Die Steigerungsraten erreichen auch hier bis zu 33 Prozent. Die Aufklärungsquoten sind dagegen relativ niedrig – in der Region zwischen zehn und 20 Prozent.

Zu geringe Aufklärungsquote

Reisende Banden, oftmals auch mit Unterstützung ortsansässiger Helfer, spielen nach Erkenntnissen der Ermittler eine wesentliche Rolle. Allerdings sind die Aufklärungsquoten bisher nicht so hoch, um ein umfassendes Bild über die Täterkreise zu haben. Als eine der Gegenmaßnahmen will SPD-Innenminister Reinhold Gall im Zuge seiner Polizeireform den Autobahn-Fahndungsdienst landesweit ausbauen. „Die Stärke bestimmen die künftigen Polizeipräsidien durch flexiblen Personaleinsatz“, heißt es im Ministerium. Es habe sich bewährt, mit Zivilfahrzeugen auf Autobahnen verdächtige Fahrzeuge aufzuspüren und zu kontrollieren.

Wohnungsinhabern wird geraten, die Sicherung der eigenen vier Wände zu überprüfen – immerhin bleibt es fast bei jedem zweiten Einbruch beim Versuch. Nach drei Minuten gibt der Täter meistens auf.