Die Winterdienste des Landes und der Kommunen sind auf den Winter vorbereitet. Foto: dpa

Alle Jahre wieder: Damit die Straßen auch in den kalten Monaten befahrbar bleiben, laufen die Vorbereitungen dafür bereits frühzeitig an. Frei nach dem Motto „Der Winter kann kommen!“

Stuttgart - Die kühlen Temperaturen und der morgendliche Frost zwingen einige Autofahrer schon jetzt, ihre Scheiben morgens freizukratzen. Auf den bevorstehenden Winter haben sich die Winterdienste des Landes und des Kommunen bereits vorbereitet. „Die Betriebsdienste haben die im Winterdienst eingesetzten Fahrzeuge mit Streugeräten und Schneepflügen ausgestattet“, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums.

Die 15 Autobahn- und 86 Straßenmeistereien mit 470 Fahrzeugen räumen dabei ein Streckennetz von etwa 1050 Kilometern Bundesautobahn und rund 26 000 Kilometern Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Im Vorjahr haben sie dafür von 190 000 Tonnen gelagerten Streusalz etwa 30 000 Tonnen auf Autobahnen, 43 000 Tonnen auf Bundesstraßen und 71 000 Tonnen auf Landesstraßen gestreut. Der Salzverbrauch in Stuttgart lag im vergangenen Winter an 50 Winterdienst-Einsatztagen bei rund 2100 Tonnen Salz. Zusätzlich wurden rund 1000 Tonnen Sole gestreut.

Fahrzeuge schon einsatzbereit

Die ersten Fahrzeuge für den Karlsruher Winterdienst seien schon einsetzbar, teilte eine Sprecherin aus Karlsruhe mit. Insgesamt gebe es 36 Großfahrzeuge, die mit einer sogenannten Thermomatentechnik ausgerüstet seien. Mittels Infrarotsensor werde dabei die Fahrbahntemperatur gemessen und der Streumittelauswurf abgestimmt. Die Salzlagerung fuße auf einem Drei-Säulen-Konzept: 1100 Tonnen Salz im eigenen Lager mit zusätzlichen Silos von etwa 400 Tonnen in den Winterdienstbezirken und ein externes Lager mit 2000 Tonnen. Die dritte Säule sei eine Einkaufskooperation mit dem Land, die Zugriff auf 3000 Tonnen Streusalz biete.

Das muss Otto Normalverbraucher tun

Als Privatperson Streusalz auf Gehwegen zu nutzen, ist in den Kommunen hingegen aus Umweltschutzgründen verboten. Die Nutzung bleibe den Winterdiensten vorbehalten. Im Interesse des Umweltschutzes setze die Straßenbauverwaltung auf moderne Streutechniken, um so viel Salz wie nötig und so wenig wie möglich zu streuen. Dabei sei der Streuzeitpunkt abhängig von der Verkehrsfunktion der Straße, dem Tageszeitpunkt, der Längsneigung der Straße, dem Vorhandensein von Brücken und Unterführungen, dem Straßenbelag, den Witterungsverhältnissen und der Temperatur, heißt es beim Verkehrsministerium.

Für Otto Normalverbraucher ist der Einsatz von Salz als Streumittel in der Satzung über das Reinigen, Räumen und Bestreuen der Gehwege in den Kommunen festgelegt. Nur in Ausnahmen sei das Streuen von Salz in geringen Mengen für Privatpersonen erlaubt, beispielsweise bei Eisregen.