Die Bildungsplattform „ella“ soll Teil der Digitalisierung des Schulunterrichts sein. Foto: dpa

Die Bildungsplattform „ella“, mit der Lehrer in Baden-Württemberg vernetzt werden sollen, kommt weiterhin nicht voran. Zurzeit wird geprüft, ob das Projekt überhaupt technisch machbar ist.

Stuttgart - Für die Bildungsplattform „ella“ hat das Land bislang keinen Vertrag mit dem technischen Dienstleister abgeschlossen. Das Kultusministerium bestätigte in Stuttgart, es gebe lediglich einen Letter of Intent, also eine Absichtserklärung. Seit November 2017 habe es Verhandlungen zu einem Vertragsentwurf gegeben. Diese seien aber auf Eis gelegt worden. „Bevor wir uns weiter vertraglich binden, müssen wir jetzt wissen, was technisch umsetzbar ist und was nicht“, teilte eine Sprecherin am Freitag mit.

Die Plattform war im Februar wegen massiver technischer Probleme nicht wie geplant ans Netz gegangen. Nach der Sitzung es Kultusausschusses im Landtag vom Donnerstag kritisierte die Opposition den fehlenden Vertrag. „Das macht schlicht sprachlos“, sagte FDP-Bildungsexperte Timm Kern. Die Opposition aus SPD, FDP und AfD verlangt nun die Vorlage des Letter of Intent im Ausschuss.

Das Kultusministerium hat nach eigenen Angaben einen externen Sachverständigen eingeschaltet, um zu klären, ob das Projekt überhaupt technisch machbar ist. „Wenn die Frage der technischen Realisierbarkeit geklärt ist, wird umgehend ein Vertrag mit einer detaillierten Leistungsbeschreibung geschlossen werden.“

Ursprünglich sollten hundert Schulen an der Testphase des Projektes teilnehmen. Von der Absage des Startschusses im Februar war auch das Ministerium nach eigenen Angaben kalt erwischt worden. „Ella“ steht für elektronische Lehr- und Lernassistenz. Das Projekt soll Lehrern ermöglichen, innerhalb ihrer Schule und landesweit mit Kollegen Wissen zu teilen, Unterrichtsmaterial auszutauschen und auf digitale Medien auf dem gemeinsamen Speicher im Netz (Cloud) zuzugreifen.