Das viele Regenwasser flutete Straßenabschnitte, wie hier in Heilbronn. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Starkregen und Hagel halten die Feuerwehren im Kreis Heilbronn mehrere Stunden in Atem. Keller laufen voll und Straßen sind überflutet – und ein Konzert im Wertwiesenpark muss abgesagt werden.

Heilbronn - Erneut sind Unwetter über einige Landesteile von Baden-Württemberg gezogen und haben zu zahlreichen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt. Vor allem den Kreis Heilbronn hatte es getroffen. „Wir haben mehr als 450 Rettungseinsätze gezählt“, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntagmorgen. Straßen waren überflutet worden, Keller und Tiefgaragen liefen voll. Abgerissen Äste mussten am Samstagabend von den Straßen geborgen werden. „Auch einige Firmen und Betriebe meldeten Land unter“, sagte der Sprecher. Es gab keine Verletzten. Wie hoch der Schaden ist, war zunächst unklar.

Das Unwetter traf auch ein Konzert der Sängerin Sarah Connor im Heilbronner Wertwiesenpark. „Das Konzert wurde witterungsbedingt noch vor Beginn abgesagt“, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Rund 3500 Fans waren zu dem Konzert erwartet worden.

Feuerwehr traf es besonders

Die Feuerwehr war vor allem in der Heilbronner Innenstadt sowie in den Stadtteilen Horkheim und Sontheim im Einsatz. Wegen des Unwetters hatten Brandmeldeanlagen ausgelöst, wie der Kreisfeuerwehrverband Heilbronn mitteilte. Auch zu mehreren Notfalltüröffnungen seien die Rettungskräfte gerufen worden. Ein zunächst gemeldeter Blitzeinschlag in einen Kirchturm in Sontheim stellte sich als Fehlalarm heraus.

In der Stadt Heilbronn traf es die Feuerwehr besonders. Der heftige Regen setzte dort die Hauptfeuerwache unter Wasser - ausgerechnet als die Feuerwehrleute zu einem Tag der offenen Tür einluden. Auch in eine Außenstelle des Polizeipräsidiums Heilbronn sei Starkregen eingedrungen, teilte ein Sprecher der Polizei in Heilbronn mit.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) verzeichnete im Raum Heilbronn innerhalb einer Stunde am Samstagabend bis zu 60 Liter Starkregen pro Quadratmeter. „Gewitter entstehen auch heute auf jeden Fall wieder“, sagte Sarah Jäger, DWD-Meteorologin in Stuttgart am Sonntag. Die Unwettergefahr sei zwar am heutigen Sonntag zunächst etwas geringer, doch bereits ab dem Montag drohten neue, kräftige Gewitter und Starkregenfälle, hieß es beim DWD.