Führt weiterhin die Geschäfte der Baden-Württemberg Stiftung: Christoph Dahl. Foto: BW-Stiftung

Der früherer Regeirugnssprecher von Günther Oettinger bleibt bis zum Jahr 2021 an der Spitze der überparteilichen Baden-Württemberg Stiftung. Zu neuen Schwerpunkten erklärt er die politische Bildung und die Digitalisierung.

Stuttgart - Christoph Dahl bleibt für weitere vier Jahre an der Spitze der Baden-Württemberg Stiftung. Der Aufsichtsrat der landeseigenen Stiftung bestätigte Dahl in seinem Amt. Der 63 Jahre alte Dahl werde die Stiftung bis zum Jahr 2021 leiten, teilt die Einrichtung mit.

Dahl war Regierungssprecher unter Günther Oettinger. Der gebürtige Reutlinger kam im Mai 2010 auf den Posten, nachdem Oettinger sein Amt als Ministerpräsident aufgegeben hatte. Damals erhielt Dahl einen Fünf-Jahresvertrag. Dieser wurde bereits vor eineinhalb Jahren übergangsweise verlängert. Dahls Vorgänger, der frühere SPD-Abgeordnete Herbert Moser hatte noch einen unbefristeten Kontrakt mit der Stiftung gehabt. Der Landesrechnungshof hatte aber eine Änderung verlangt.

Ehe er Regierungssprecher wurde, war Dahl von 1991 bis 2005 Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. In der Zeit war Oettinger Vorsitzender der Fraktion.

„Von populistischen Strömungen abgrenzen“

In den kommenden vier Jahren will Dahl bei der Stiftung Schwerpunkte auf Digitalisierung und politische Bildung setzen. Er erklärte nach seiner Wahl: „Die aktuelle weltweite politische Lage zeigt, dass es für Stiftungen wichtig ist, sich klar von populistischen Strömungen abzugrenzen und die Demokratie zu fördern. Deshalb müssen wir verstärkt auf die Bildung von Jugendlichen und Integration setzen.“ Er kündigte eine Veranstaltungsreihe im Haus der Stiftung in Stuttgart an. Ferner wolle die Stiftung, die Projekte in Bildung, Forschung und im sozialen Bereich fördert, „den Veränderungsprozess durch digitale Technologien, die digitale Transformation“ begleiten, sagte der Geschäftsführer. Damit liegt sie ganz auf der Linie der grün-schwarzen Landesregierung, die die Digitalisierung zu einem ihrer zentralen Projekte erklärt hat.

Millionen für die medizinische Forschung

Die Baden-Württemberg Stiftung verwaltet ein Vermögen von 2,3 Milliarden Euro und zählt damit zu den größten Stiftungen in Deutschland. Sie versteht sich als überparteilich und finanziert ausschließlich Projekte in Baden-Württemberg. Im Wirtschaftsjahr 2017 will der Aufsichtsrat Programme mit einem Volumen von 40 Millionen Euro auflegen. In einer ersten Tranche hat das Gremium jetzt 29 Millionen Euro vergeben. Neue Schwerpunkte sollen medizinische Forschung und die Reintegration jugendlicher Straftäter sein. Beispielsweise erhalten die Programme „Wirkstoffforschung“ und „Mikrosystemtechnik für die medizinische Diagnostik“ jeweils 4,8 Millionen Euro. Der Austausch junger Menschen im Rahmen des Baden-Württemberg-Stipendiums wird mit 5,5 Millionen Euro unterstützt. 1,85 Millionen Euro fließen in den Kunstfonds zugunsten kleinerer Kulturprojekte, das neue Aktionsprogramm zugunsten jugendlicher Straftäter wird mit 1,5 Millionen Euro ausgestattet.