Will freien Eintritt in die Sammlungen der elf Landesmuseen: Nils Schmid Foto: Götz Schleser

Freier Eintritt in die Museen des Landes? „Das muss kommen“, sagt der frühere Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD). Jetzt unternimmt die SPD-Fraktion im Stuttgarter Landtag einen neuen Vorstoß.

Stuttgart - Die Botschaft ist knapp und klar: „Wir wollen den freien Eintritt in die Sammlungen unserer Staatlichen Museen im Land.“

Auf Anfrage bestätigte der frühere SPD-Landesvorsitzende und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid einen entsprechenden Beschluss bei der dreitägigen Klausurtagung der SPD-Fraktion in Durbach (Ortenau-Kreis). „Die Museen des Landes“, sagte Schmid am Donnerstag den „Stuttgarter Nachrichten“, „bieten hervorragende Sammlungen in ständig aktualisierten Präsentationen. Diese Sammlungen sind der Schatz unserer Museen und müssen für alle Bürgerinnen und Bürger frei zugänglich sein.“

Einen entsprechenden Antrag werde die SPD-Fraktion im Stuttgarter Landtag bei den anstehenden Haushaltsberatungen stellen. „Das Land“, so Schmid weiter, „muss die unbeschränkte gesellschaftliche Teilhabe gerade in einem für Baden-Württemberg so wichtigen Feld wie der Kultur ermöglichen“.

Antrag bei den Haushaltsberatungen

Auf bis zu sechs Millionen Euro beziffert der Beschluss der SPD-Fraktion den möglichen Einnahme-Ausfall für die Museen – dem aber stünden, so Schmid, „auch Einsparungen, etwa im Kassenbereich, gegenüber“. In den durch den Regierungswechsel im März verschobenen Haushaltsberatungen will man beantragen, die Ausfälle für die Museen auszugleichen. Gründe, die wiederholt geführte Diskussion über den freien Museumseintritt neu aufzunehmen, sieht die SPD aber auch in den Museen selbst. Die Notwendigkeit, im Ringen um Besucherzahlen ständig neue und begeisternde Sonderausstellungen zu realisieren, überfordere die Museen zusehends.

Der Vorstoß der SPD-Landtagsfraktion nimmt eine klassische Position der Partei wieder auf – die Forderung „Kultur für alle“.