Die gleichgeschlechtliche Ehe bleibt im baden-württembergischen Landtag umstritten. Foto: dpa

Die SPD-Fraktion ist im baden-württembergischen Landtag mit einem Antrag für die „Ehe für alle“ gescheitert. Der Grund dafür liegt jedoch nicht allein bei anderen Parteien.

Stuttgart - Im Landtag bleibt die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare umstritten. Die SPD-Fraktion scheiterte am Mittwoch mit einem Antrag für die „Ehe für alle“ - allein schon deshalb, weil das Thema auf Bundesebene geregelt werden muss.

Der SPD-Politiker Daniel Born sagte: „Es ist respektlos, den Lesben und Schwulen das Recht auf Ehe und gemeinsame Kinderadoption abzusprechen.“ Auch die Grünen befürworten die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Die Abgeordnete Brigitte Lösch hielt der SPD vor, im Bund mit der CDU entsprechende Initiativen zu blockieren.

Die CDU sprach sich gegen eine Ausgrenzung gleichgeschlechtlicher Paare aus. Doch unter dem Begriff der Ehe versteht der CDU-Abgeordnete Arnulf von Eyb „die Verbindung zwischen Frau und Mann.“ Die CDU tue sich auch schwer mit einem uneingeschränkten Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. Die AfD-Abgeordnete Carola Wolle befürchtete, dass eine Öffnung die Ehe „zu einem beliebigen Konstrukt“ machen würde. Die FDP ist zwar für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Sie kritisiert aber die Wortwahl „Ehe für alle“. „Die Ehe für alle würde beispielsweise auch Inzest und Kinderehen legalisieren“, sagte FDP-Politiker Jürgen Keck.

In Deutschland können gleichgeschlechtliche Paare bisher eingetragene Lebenspartnerschaften abschließen, die aber nicht in allen Punkten einer Ehe entsprechen.