In Baden-Württemberg fand erneut ein Warntag statt. Foto: dpa/Jens Büttner

Auf dem Handy, im Radio oder auf dem Bahnsteig, hier und dort auch auf der Straße: Am zweiten bundesweiten Warntag ist erneut das Warnsystem auf die Probe gestellt worden. Klar war schon im Vorfeld: Es gibt noch Lücken und viel Arbeit.

Nach deutlichen Pannen beim ersten bundesweiten Warntag vor zwei Jahren ist in Baden-Württemberg erneut unter anderem mit Sirenen-Alarm der Ernstfall geprobt worden. Neben dem Heulton der Sirenen wurden am Donnerstag um 11.00 Uhr auch Hinweise über Warn-Apps wie Nina oder Katwarn auf Handys gesendet. Beim bundesweiten Warntag testet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, wie gut die technische Infrastruktur funktioniert. Die Entwarnung war für 11.45 Uhr vorgesehen. Unklar blieb zunächst, ob es wie bereits im Jahr Defizite im Ablauf gab.

Beim Testlauf setzten viele Kommunen neben Sirenen auch auf digitale Direktnachrichten. Per „Cell Broadcast“ auf Handys und andere Mobilgeräte gesendete Warnungen gab es erstmals in den meisten Städten und Gemeinden, sie läuteten pünktlich und lautstark über viele Geräte.

Pannen beim ersten Warntag 2020

Beim dem System geht eine Benachrichtigung an jedes Handy, das zu diesem Zeitpunkt Empfang hat. Unter anderem in Japan und den USA versenden die Netzbetreiber schon seit Jahren Nachrichten über Cell Broadcast. Gewarnt werden sollte zudem über Radio und Fernsehen und über Warn-Apps wie Nina. Auch sollte die Warnung auf Stadtinformationstafeln zu lesen sein.

Allerdings war bereits im Vorfeld klar, dass viele Sirenen auch am zweiten Warntag stumm bleiben würden. Großstädte wie Freiburg verzichteten bewusst auf Sirenenproben, in anderen Gemeinden gibt es nur noch wenige oder gar keine Sirenen mehr, die funktionieren. Auch Heidelberg, Stuttgart und Göppingen hatten bereits vorab angekündigt, keine Sirenen heulen zu lassen.

Beim ersten bundesweiten Warntag am 10. September 2020 war einiges schief gelaufen. Unter anderem kam die Meldung der Warn-Apps Nina und Katwarn erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an. Wäre es tatsächlich ein Ernstfall gewesen, hätten viele Bürger nichts mitbekommen. Das Bundesinnenministerium hatte den Probealarm deshalb damals als „fehlgeschlagen“ bezeichnet.