Stuttgart: Zahlreiche Menschen versammelten sich zur Demonstration vor dem Opernhaus. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Auch in Baden-Württemberg ist es am vergangenen Wochenende zu Protesten gegen Israel gekommen. Das Innenministeriums zieht eine Bilanz zu den Einsätzen im Land.

Stuttgart - An den Protesten gegen Israel am vergangenen Wochenende haben nach Angaben des Innenministeriums allein in Baden-Württemberg rund 10 000 Menschen teilgenommen. Insgesamt richteten sich 15 Demonstrationen gegen die Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der palästinensischen Hamas, wie das Ministerium in einer Bilanz am Montag mitteilte.

Ausschreitungen in Mannheim und Stuttgart sowie ein Vorfall in Freiburg hatten dabei für Aufsehen und scharfe Kritik gesorgt. Dort waren Menschen vor allem auf die Straße gegangen, um ihre Solidarität mit den Palästinensern zu bekunden.

Polizisten in Mannheim mit Steinen beworfen

In Mannheim wurden Polizisten mit Steinen beworfen, nachdem die Versammlungsbehörde die Veranstaltung untersagt hatte. „Nach mehreren Hundert Identitätsfeststellungen und Platzverweisen müssen viele der Demonstrantinnen und Demonstranten dort nun mit Anzeigen rechnen“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU). „Wer bei uns demonstriert, demonstriert nach rechtsstaatlichen Regeln oder gar nicht.“ Aus Stuttgart waren am Samstag zudem Bilder zu sehen, auf denen Menschen Demonstranten abwehrten und Polizisten Demo-Teilnehmer am Boden festhielten. Auch in Freiburg musste die Polizei einschreiten.

Am Sonntag kamen laut Ministerium rund 700 Menschen in Heilbronn zu einer Versammlung unter dem Motto „Free Palestine - Angriff auf Muslime in Palästina“ zusammen. In Mannheim versammelten sich zudem rund 200 Menschen zu einer Solidaritätsbekundung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. „Beide Versammlungen verliefen friedlich und störungsfrei“, wie es hieß.

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Die Veranstaltungen am Samstag und Sonntag gehörten zu mehreren in ganz Deutschland zum „Tag der Nakba“ (Katastrophe) am 15. Mai, an dem die Palästinenser an ihre Flucht und Vertreibung im Zuge der Gründung des israelischen Staates 1948 erinnern. Seit Tagen bekämpfen sich Israel und militante Palästinenser aus dem Gazastreifen auch wieder mit Raketen und anderen Waffen. Der über Jahrzehnte anhaltende Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hatte sich während des muslimischen Fastenmonats Ramadan und nach der Absage der palästinensischen Parlamentswahl zugespitzt.