Kommt es im Südwesten bald zu Engpässen beim Rettungsdienst? (Symbolbild) Foto: dpa

Der Rettungsdienst ist da, wenn der Bürger Hilfe benötigt. Doch das könnte sich ändern. Mancher Kreisverband des Roten Kreuzes kann Stellen bereits nicht mehr besetzen.

Stuttgart - In Baden-Württemberg könnte es bald zu Engpässen beim Rettungsdienst kommen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das rund 80 Prozent der Einsätze übernimmt, verzeichnet bereits jetzt immer häufiger Schichtausfälle. In manchen Kreisverbänden können offene Stellen nicht mehr besetzt werden. „Wir betrachten die Entwicklung mit großer Sorge – vor allem, was die nächsten Jahre betrifft“, sagte Marcus Schauer, Abteilungsleiter Rettungsdienst beim Landesverband Baden-Württemberg, unserer Zeitung. Seit vergangenem Sommer häuften sich die Meldungen der Kreisverbände, dass Personal fehle.

Das liege an mehreren Gründen. Zum einen steigen die Einsatzzahlen. Auch um die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist einzuhalten, die vielerorts nach wie vor nicht erreicht wird, wäre mehr Personal nötig. Zudem entsteht durch die neue, aber längere Ausbildung zum Notfallsanitäter eine Lücke beim Nachwuchs.Im Bereich des Badischen Roten Kreuzes spiele zudem die bessere Bezahlung in der Schweiz eine Rolle.

„Wir brauchen jedes Jahr allein 400 Leute, um die normale Fluktuation auszugleichen“, so Schauer. Um die aktuellen Herausforderungen zu stemmen, seien aber zusätzliche Mitarbeiter nötig. Die beiden DRK-Verbände im Land haben deshalb eine Arbeitsgruppe gegründet, die die genauen Daten erheben und nach Auswegen suchen soll.