In vielen Kliniken in Baden-Württemberg herrscht am Donnerstag Notbetrieb. (Symbolbild) Foto: dpa/Marijan Murat

Am Donnerstag müssen sich Patienten wegen eines Warnstreiks auf Wartezeiten und verschobene Operationen in Kliniken in Baden-Württemberg einstellen. Viele kommunale Krankenhäuser sind im Notbetrieb.

Patienten müssen sich am Donnerstag wegen eines Warnstreiks auf Wartezeiten und verschobene Operationen in Kliniken im Südwesten einstellen. Viele kommunale Krankenhäuser sind im Notbetrieb, wie der Marburger Bund Baden-Württemberg am Dienstag mitteilte.

Die Kliniken in Stuttgart und Karlsruhe beispielsweise trafen nach eigenen Angaben Notdienstvereinbarungen mit dem Marburger Bund. Damit wollen sie sicherstellen, dass Behandlungen und Operationen im Notfall durchgeführt werden können. Allerdings müssen sich Patienten auf Einschränkungen einstellen.

Die zentrale Kundgebung zum bundesweiten Warnstreik der Ärztinnen und Ärzte soll in Frankfurt am Main stattfinden. Der ganztägige Warnstreik ist nach Angaben des Marburger Bundes eine Reaktion auf das Verhalten der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). In vier Verhandlungsrunden und zwei Sondierungsgesprächen sei keine Einigung erzielt worden.

Momentan ruhen die Verhandlungen

Der Marburger Bund fordert unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr und einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden.

Der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg kritisiert den Warnstreik des Marburger Bundes. „In Corona-Zeiten ist das nicht die sinnvollste Maßnahme“, sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Wollensak. Momentan würden die Verhandlungen ruhen. „Wir hoffen, dass man weiterverhandelt.“

Der Marburger Bund ist nach eigenen Angaben mit mehr als 131 000 Mitgliedern der größte deutsche Ärzteverband und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft. In Baden-Württemberg seien mehr als 18 000 Mitglieder organisiert.