Im Grundwasser ist vielerorts zu viel Nitrat enthalten (Symbolfoto). Foto: dpa

Nitrat bleibt nach den Worten von Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller die Hauptbelastung für das Grundwasser im Südwesten. Es erhöht das Risiko von Krankheiten, etwa von Darmkrebs.

Stuttgart - Nitrat bleibt nach den Worten von Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) die Hauptbelastung für das Grundwasser im Südwesten. An jeder zehnten Messstelle werde der Schwellenwert von 50 Milligramm pro Liter überschritten, geht aus dem am Donnerstag in Stuttgart vorgestellten Jahresbericht 2017 zur Wasserversorgung hervor. Langfristig seien die Werte aber am Sinken: Lagen sie 1994 im Schnitt noch bei 29 Milligramm, so seien es im vergangenen Jahr 22,3 Milligramm gewesen. Nitrat erhöht das Risiko von Krankheiten, etwa von Darmkrebs.

Schon seit 30 Jahren verpflichtet eine Landesverordnung Bauern, die Flächen in Wasserschutzgebieten so zu bewirtschaften, dass das Grundwasser geschont wird. Im laufenden Jahr stellt das Land für die dadurch entstehenden höheren Kosten oder geringeren Erlöse den Angaben zufolge rund 20 Millionen Euro bereit.

Die Vorräte an Grundwasser gingen 2017 im Vergleich zum Vorjahr zurück und unterschritten in den meisten Landesteilen die sehr niedrigen Werte der Jahre 2003 und 2004. Der Umweltminister sieht darin eine Auswirkung des Klimawandels. Durch das regenreiche Jahresende habe sich die Situation wieder entspannt. Wie sich der besonders trockene Sommer 2018 auswirkt, werde die Bilanz im kommenden Jahr zeigen, so Untersteller.