Für Mensch und Tier sind die Zecken eine Gefahr. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa/Maurizio Gambarini

Durch die milden Winter werden die Zecken immer früher aktiv. Auch Baden-Württemberg gilt als Risikogebiet für die Zeckenkrankheit FSME. Was wir für 2023 zu erwarten haben und welche Gefahren lauern.

Der Frühling und die höheren Temperaturen haben auch unliebsame Begleiterscheinungen, auf die man verzichten könnte. Besonders Zecken sind in den wärmeren Jahreszeiten eine Gefahr, speziell in Baden-Württemberg.

Ein genaues Datum, wann die Zeckensaison beginnt, gibt es laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) und dem Naturschutz-Bund (NABU) nicht. „Zecken brauchen hohe Luftfeuchtigkeit, um nicht auszutrocknen und Temperaturen über zehn Grad Celsius, um aktiv zu sein. Daher verbringen sie den Winter in einer Art Starre und beginnen an warmen Frühlings- und Sommertagen zu krabbeln. Durch den Klimawandel sind sie zunehmend ganzjährig aktiv“, sagte eine Sprecherin des NABU im Gespräch mit unserer Redaktion.

Aktivität der Zecken nimmt zu

Prognosen über die anstehende Zeckensaison seien schwierig, wie das Landesministerium für Soziales, Gesundheit und Integration von Baden-Württemberg mitteilt. „Die Zecken-Aktivität schwankt von Jahr zu Jahr. Eine konkrete Aussage über die kommende Zeckensaison lässt sich somit im Moment noch nicht treffen.“, sagte eine Sprecherin. Trotzdem habe die Aktivität der Zecken in den vergangenen Jahren zugenommen. „Die Grundtendenz zeigt, dass die Zeckenaktivität wahrscheinlich weiter zunehmen wird“, so die Sprecherin.

Zecken sind Überträger ernstzunehmender Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Letzteres wird bei einer infizierten Zecke direkt mit dem Einstich übertragen, wie das RKI mitteilt. Besonders in Baden-Württemberg empfiehlt die Ständige Impfkommission deshalb eine Impfung gegen die Erkrankung. In der vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten Karte sind alle Landkreise in Baden-Württemberg außer der Landkreis Heilbronn Risikogebiet für FSME.

Frühes Entdecken der Zecke kann vor Infektion schützen

Auch Borreliose wird durch die Zecke übertragen. Durch Absuchen des Körpers am Abend sei einer Infektion laut dem RKI gut vorzubeugen. „Die Borreliosebakterien sitzen im Darm der Zecke“, sagte eine Sprecherin. Somit brauche es einige Zeit, bis die Bakterien in den Mundwerkzeugen der Zecke ankäme.

Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich das Risiko reduzieren

Das Landesministerium für Soziales, Gesundheit und Integration von Baden-Württemberg gibt Empfehlungen, wie man sich vor Zecken schützen kann: „Festes Schuhwerk und lange, geschlossene sowie helle Kleidung bieten einen gewissen Schutz. Auf der hellen Kleidung können Zecken besser erkannt werden. Auch zeckenabweisende Mittel bieten einen Schutz. Hier ist aber zu beachten, dass die Mittel nur eine begrenzte Wirkungsdauer haben und somit mehrmals täglich aufgetragen werden müssen“, erklärte eine Sprecherin.