Die Pegelstände der Flüsse Südwesten Land fallen langsam wieder ab. Foto: dpa

Das Hochwasser im Südwesten hat wohl den Scheitelpunkt erreicht – die Pegelstände der Flüsse fallen wieder ab. Die Schifffahrt auf dem Oberrhein sowie dem Neckar zwischen Heilbronn und Mannheim bleibt bis auf Weiteres eingestellt.

Karlsruhe - Nach dem Regen und Tauwetter der vergangenen Tage fallen die Pegelstände der Flüsse im Südwesten wieder langsam ab. Weil es nicht mehr regne, sei die Lage gut abzuschätzen, sagte ein Sprecher der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) Baden-Württemberg am Dienstag. Die Lage sei „insgesamt überschaubar“. Einzig die Pegelstände des Oberrheins und der Donau stiegen weiter. Der Wasserstand des Rheins bei Maxau (Karlsruhe) wird laut Vorhersage in der Nacht zum Mittwoch auf bis zu 8,6 Meter steigen. Das entspräche einem kleinen bis mittlerem Hochwasser. Auf der Donau erwarteten die Experten ein kleines Hochwasser.

Schifffahrt bis auf Weiteres eingestellt

Die Schifffahrt auf dem Oberrhein sowie dem Neckar zwischen Heilbronn und Mannheim bleibt bis auf Weiteres eingestellt. Einen Zeitpunkt, wann sie wieder freigegeben wird, konnte die Behörde noch nicht mitteilen. Dies werde aber spätestens am Freitag der Fall sein.

Am Dienstag wurde im französischen Erstein unterdessen ein sogenannter Polder geöffnet, der 7,8 Millionen Liter Wasser fassen kann. Polder sind bestimmte Bereiche, die bewusst geflutet werden, um das Hochwasser auf dem Rhein zu reduzieren. Bereits am Montag war das bei Fußgängern und Freizeitsportlern beliebte Gebiet evakuiert worden. Es darf vorerst nicht mehr betreten werden.

Das viele Wasser weichte mancherorts auch den Boden auf. Bei Schramberg (Kreis Rottweil) und Fischingen (Kreis Lörrach) kam es etwa zu kleineren Erdrutschen, die Straßen verschütteten.

Schlittenhunderennen abgesagt

Wegen des nassen und milden Wetters musste auch das Internationale Schlittenhunderennen mit rund 800 Hunden im Schwarzwald abgesagt werden. „Es ist für diese Jahreszeit zu warm und zu nass. Es mangelt an Schnee für die bis zu 45 Kilometer langen Strecken“, hieß es. Gemeinsam hätten sich die Veranstalter Schlittenhunde-Sportverein Baden-Württemberg, der Verband Deutscher Schlittenhundesportvereine und die Gemeinde Todtmoos daher dazu entschieden. Das Rennen sollte vom 26. bis 28. Januar in Todtmoos mit mehr als 100 Teilnehmern und rund 800 Hunden stattfinden.

Zur Wochenmitte sorgt eine westliche Strömung im Südwesten für mildere Temperaturen. Am Mittwoch soll die Wolkendecke stärker auflockern, so dass sich die Sonne zeitweise blicken lässt, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagte. Im Breisgau könnte es bis zu 17 Grad warm werden. In Hochlagen rechnen die Experten mit rund 10 Grad. „Im Durchschnitt ist der Januar in Stuttgart bislang rund fünf Grad zu warm“, sagte der Experte.

In der Nacht zum Donnerstag kann sich am Bodensee und an der Donau aber Nebel bilden. Zum Donnerstag könnte es auch wieder etwas windiger werden: Auf den Schwarzwaldgipfeln muss nach DWD-Angaben mit stürmischen Böen oder Sturmböen gerechnet werden. Sonst bleibt es im Rest des Landes meist trocken.