Die Hauptschule ist in Baden-Württemberg eher unbeliebt. Foto: dpa

Das Gymnasium steht weiter an erster Stelle bei den weiterführenden Schulen. Beliebter wird aber auch die Gemeinschaftsschule als Lieblingsprojekt von Grün-Rot. Auf Haupt- und Werkrealschulen wollen immer weniger Schüler.

Das Gymnasium steht weiter an erster Stelle bei den weiterführenden Schulen. Beliebter wird aber auch die Gemeinschaftsschule als Lieblingsprojekt von Grün-Rot. Auf Haupt- und Werkrealschulen wollen immer weniger Schüler.

Stuttgart - Die Schülerzahlen gehen weiter zurück. Zum Schuljahr 2014/15 wurden insgesamt 83.947 (Vorjahreszeitraum: 86.160) Kinder für weiterführende Schulen im Südwesten angemeldet, wie das Kultusministerium am Freitag in Stuttgart mitteilte. Den stärksten Rückgang verzeichneten die Haupt- und Werkrealschulen, gefolgt von der Realschulen. Erstmals gab es bei den Gymnasien im Land ein leichtes Minus. Hingegen nahmen die Anmeldezahlen bei den Gemeinschaftsschulen stark zu.

Kultusminister Andreas Stoch (SPD) forderte die Kommunen auf, auf die Entwicklung zu reagieren. Nur so könnten alle weiterführenden Schulabschlüsse erhalten bleiben. Die Beliebtheit der Haupt- und Werkrealschulen geht seit 2001 zurück. Die Zahl der Anmeldungen für die fünfte Klassenstufe dieser Schulart lag 2014 noch bei 7 564 Schülern, wie das Ministerium mitteilte. Gegenüber 2013 habe das Minus 2891 Anmeldungen betragen. Damit sei die Wechselquote an den Haupt- und Werkrealschulen wie im Jahr zuvor um etwa ein Viertel gesunken.

Gymnasium bleibt erste Wahl

Nach Angaben des Ministeriums gab es bei der Realschule, der zweitgrößten Schulart, ein Minus in einer ähnlichen Größenordnung wie im Vorjahreszeitraum. Für sie seien gegenüber 2013 erneut 2289 Jungen und Mädchen weniger angemeldet worden. Gezählt wurden 29.340 Anmeldungen. Das Gymnasium bleibt laut Mitteilung weiterhin die erste Wahl. Die Übertrittquote betrug 44,06 Prozent. Hier gab es erstmals einen Rückgang von 1352 Fünftklässlern auf insgesamt 36.986.

Die Gemeinschaftschule, die von der grün-roten Landesregierung besonders gefördert wird, konnte von 5 738 auf 10 057 Jungen und Mädchen zulegen und ist damit bei den Anmeldezahlen die drittgrößte Schulart. Der SPD-Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei sagte: „Die Schullandschaft ist im Umbruch.“ Um den Schulträgern Planungssicherheit zu geben, bringe die Landesregierung die Regionale Schulentwicklung auf den Weg.