Im Südweste haben Gewaltdelikte im öffentlichen Nahverkehr zugenommen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Immer häufiger kommt es in Bussen und Bahnen in Baden-Württemberg zu Gewalt. Besonders vorsätzlich begangene leichte Körperverletzungen haben zugenommen.

Stuttgart - Gewalttaten in Bussen und Bahnen haben in Baden-Württemberg zugenommen. Insgesamt verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 4523 Delikte, eine Steigerung um sieben Prozent im Vergleich zu 2016. Damals waren 4227 Fälle registriert worden. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Anfrage der Grünen im Landtag an das Verkehrsministerium hervor. Auch die Opferzahlen stiegen. 2017 kamen demnach 5374 Menschen im öffentlichen Nahverkehr zu Schaden (2016: 4963). Die Polizei verzeichnete insbesondere eine Steigerung durch vorsätzlich begangene leichte Körperverletzungen.

Mehr Personal notwendig

Einzelne Verkehrsunternehmen sprechen demnach zudem von einer Gewaltzunahme im Zusammenhang mit Großveranstaltungen. Der Landtagsanfrage zufolge klagt etwa die Albtal Verkehrsgesellschaft, dass Events wie Fußballspiele und Faschingsveranstaltungen das Unternehmen zunehmend belasten. Im vergangenen Jahr musste mehr Personal eingesetzt werden, um die Sicherheit der Fahrzeugführer zu gewährleisten. Auch die Stuttgarter Straßenbahnen AG berichtet von gehäuften Übergriffen im Zusammenhang mit Fastnachtsveranstaltungen.

Mehr Krankmeldungen

Die Belastung durch Großereignisse wirkt sich zum Teil auch auf den Krankenstand bei den Verkehrsunternehmen aus. Die DB Regio AG sieht etwa einen Anstieg der Krankmeldungen bei den Kundenbetreuern während der Monate um das Stuttgarter Frühlingsfest und den Wasen.