Seit einer Woche müssen Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, in Fitnessstudios einen negativen Corona-Antigen-Schnelltest vorweisen. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Die Betreiber von Fitnessstudios im Südwesten sorgen sich aufgrund neuer Corona-Regeln – und rechnen mit vielen Kündigungen im Herbst.

Göppingen - Angesichts neuer Corona-Regeln im Südwesten rechnen Fitnessstudios mit weiteren Einbußen. „Für uns ist das eine sehr schwierige Situation“, sagte Nico Scheller, einer der Geschäftsführer der regionalen Fitnessstudiokette In Shape, der dpa.

Seit einer Woche müssen Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, in zahlreichen Bereichen oder Einrichtungen im Südwesten einen negativen Antigen-Schnelltest vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Das gilt auch für Fitnessstudios.

Die Antigen-Schnelltests werden noch bis zum 11. Oktober vom Steuerzahler finanziert, anschließend müssen die Bürger dafür selbst zahlen. „Wir rechnen vermehrt mit Kündigungen“, sagte Scheller mit Blick auf die Vorschriften.

Einbußen von rund 25 Prozent

Die Corona-Krise insgesamt habe der Branche bereits Einbußen von rund 25 Prozent beschert. „Wir brauchen zwei Jahre, um wieder auf die frühere Mitgliederzahl zu kommen“, bilanzierte Scheller. Es sei wichtig, dass die Menschen auch während der Pandemie Sport treiben und sich körperlich fit halten können. Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben 13 Fitnessstudios zwischen Stuttgart und Ulm.

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Im Südwesten gab es nach Branchenangaben Ende vergangenen Jahres rund 1400 Fitness- und Gesundheitsanlagen. Das seien knapp 15 Prozent der Einrichtungen in ganz Deutschland, teilte der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen auf Anfrage mit. Der Branchenumsatz sei im Corona-Jahr 2020 bundesweit um knapp ein Viertel auf rund 4,2 Milliarden Euro gesunken.