Die meisten der 27 Schleusen auf dem Neckar sind sanierungsbedürftig und außerdem zu kurz für moderne Schiffe. Im Bild zu sehen ist die Neckarschleuse Obertürkheim. (Archivbild) Foto: dpa/Franziska Kraufmann

Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, wirft dem Bund vor, das Jahrhundertprojekt zu verschleppen – dabei wird die Zeit dafür knapp.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann fürchtet, dass der Bund den Ausbau der Neckarschleusen für Schiffe bis 135 Meter Länge aufgeben könnte. „Es verfestigt sich der Eindruck, dass der Bund ein verkehrsinfrastrukturelles Jahrhundertprojekt trotz zunehmender Dringlichkeit verschleppt“, heißt es in einem Schreiben des Grünen-Politikers an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Zunächst hatte die „Heilbronner Stimme“ über den Brief berichtet.

Hermann beklagt demnach, dass trotz einer Projektlaufzeit von bislang 14 Jahren noch keine Baumaßnahme an den 27 Neckarschleusen begonnen habe. Das Projekt sei für das Erreichen der Klimaziele und die Bedürfnisse der überregionalen Wirtschaft von größter Bedeutung. Laut Hermann würde ein Aus für den Schleusenausbau auch den Vereinbarungen des Koalitionsvertrages der Bundesregierung widersprechen.

Bund und Land hatten 2007 eine Vereinbarung geschlossen, die 27 Schleusen auf dem Neckar zwischen Mannheim-Feudenheim und Plochingen für Güterschiffe mit einer Länge von bis zu 135 Metern befahrbar zu machen. Dazu müssen die Schleusen baulich verlängert werden.