Insgesamt 40 Afghanen wurden in ihr Land abgeschoben. Darunter auch drei Männer aus dem Südwesten (Archivbild). Foto: dpa

Insgesamt 40 Afghanen wurden aus Deutschland abgeschoben. Darunter auch drei Männer aus Baden-Württemberg. Die Abschiebung in das kriegsgebeutelte Land bleibt weiter umstritten.

Kabul/ Stuttgart - Aus Baden-Württemberg sind drei Afghanen abgeschoben worden. Es handele sich um zwei Straftäter und einen Mann, der seine Identität nicht preisgegeben habe, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch in Stuttgart auf Anfrage.

Beamte am Flughafen in Kabul teilten mit, dass das Flugzeug kurz vor 8.30 Uhr Ortszeit in der afghanischen Hauptstadt gelandet sei. Es seien insgesamt rund 40 abgeschobene Afghanen an Bord gewesen.

Abschiebungen bleiben umstritten

Es war die 18. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016. Bei den bisherigen 17 Abschiebungen hatten Bund und Länder 383 Männer nach Afghanistan zurückgebracht. Nach einer Sammelabschiebung Anfang Juli hatte einer der 69 Männer kurz nach seiner Ankunft in Kabul Suizid begangen.

Die Abschiebungen sind umstritten, weil sich in Afghanistan der Krieg mit den radikalislamischen Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausweitet. Erst Anfang der Woche waren bei einer Gewaltwelle in mehreren Provinzen und einem Selbstmordattentat in der Hauptstadt Kabul mehr als 100 Menschen getötet worden. Laut Militärangaben kontrolliert die Regierung nur noch etwas mehr als die Hälfte der Bezirke im Land, weitere rund 30 Prozent sind umkämpft.