Plakate im Bundestagswahlkampf (Symbolbild). Foto: IMAGO / Revierfoto

Rund um die Bundestagswahl gewinnen Parteien traditionell am meisten Mitglieder hinzu. Welche Parteien im Südwesten profitiert haben.

Stuttgart - SPD, Grüne und FDP in Baden-Württemberg haben nicht nur bei der Bundestagswahl Prozente gutgemacht, sie haben auch zahlreiche Mitglieder hinzugewonnen. Die Südwest-SPD konnte ihren langen Abwärtstrend stoppen und rund um die Wahl 300 neue Mitglieder begrüßen. Wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart sagte, liegt die Mitgliederzahl nun bei 33 200. Die SPD im Land konnte sich bei der Bundestagswahl um 5,2 Punkte auf 21,6 Prozent steigern und landete hinter der geschwächten CDU (24,8 Prozent) auf Rang zwei.

Grüne: Starker Anstieg bei den Mitgliedsanträgen

Die Grünen im Land verzeichneten zuletzt einen stetigen Zuwachs an neuen Parteigängern. Im April überschritt man die Marke von 15 000 und im August waren es dann schon 16 000, wie eine Sprecherin erklärte. Nach der Wahl setze sich der starke Anstieg bei Mitgliedsanträgen fort. Während vor der Wahl wöchentlich etwa 50 Menschen Mitglied werden wollten, habe sich diese Zahl nach der Bundestagswahl fast verdoppelt, hieß es. Die Südwest-Grünen erreichten bei der Wahl 17,2 Prozent, ihr bislang bestes Resultat. Allerdings blieb das Ergebnis hinter den eigenen Erwartungen zurück.

So ist die Lage bei den Südwest-Liberalen

Auch die Südwest-Liberalen legen immer weiter zu und steuern auf die Marke von 10 000 Mitgliedern zu. FDP-Landeschef Michael Theurer sagte der dpa, die Landespartei habe mittlerweile 9500 Mitglieder. Schon vor der Wahl habe man mit 9000 den 40 Jahre alten Mitgliederrekord aus dem Jahr 1980 gebrochen. „Allein seit März diesen Jahres ist unser Landesverband um rund 1500 Mitglieder gewachsen“, freute sich Theurer. Auch die FDP legte bei der Wahl auf 15,3 Prozent zu, nach 12,7 Prozent vor vier Jahren.

CDU im Land nach wie vor am besten verankert

Die Südwest-CDU ist aber noch immer die Partei, die im Land am besten verankert ist. Vor kurzem hatte sie noch knapp 60 000 Mitglieder und war damit der zweitstärkste Landesverband der CDU. Über die aktuelle Mitgliederentwicklung konnte eine Sprecherin nichts sagen. Eintritte könnten über den Kreis-, Landes- oder Bundesverband erfolgen, daher gebe es hier eine zeitverzögerte Erfassung.

Situation bei der AfD

Die AfD verzeichnet in diesem Jahr bisher einen starken Rückgang von etwa 800 Mitglieder auf rund 4000. Grund sei, dass man Anfang des Jahres dauerhaft nichtzahlende Mitglieder ausgeschlossen habe, sagte ein Sprecher. In den vergangenen Monaten sei die Mitgliederzahl ungefähr gleich geblieben, zuletzt habe es wieder etwas Zuwachs gegeben.