Mit rund 89 700 kamen 2009 in Baden-Württemberg so wenige Kinder zur Welt wie nie zuvor. Foto: AP

Die Einwohnerzahl Baden-Württembergs sank 2009 um etwa 4600 auf rund 10,7 Millionen.  

Stuttgart - Der Bevölkerungsrückgang in Baden-Württemberg hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt. 2009 sei die Einwohnerzahl um etwa 4600 auf rund 10,7 Millionen Einwohner gesunken, erklärte die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Carmina Brenner, am Mittwoch in Stuttgart.

Mit rund 89 700 kamen 2009 im Land so wenige Kinder zur Welt wie nie zuvor. Im Vergleich zu 2008 waren es etwa 2 200 weniger. Gleichzeitig stieg die Zahl der Todesfälle um gut 1 100 auf etwa 97 600. 2008 war die Einwohnerzahl im Südwesten erstmals seit 1984 wieder gesunken. Der Rückgang lag damals bei knapp 300 Personen.

Geringerer Zuzug

Eine weitere Ursache für den Bevölkerungsrückgang liegt laut den Statistikern an dem geringeren Zuzug. So zogen 2009 lediglich 3400 Personen mehr ins Land als fortzogen. 2008 hatte die Differenz noch bei rund 4 400 Personen gelegen. 2001 lag der Wanderungsgewinn sogar bei gut 69 000.

Von den 44 Stadt- und Landkreisen im Südwesten konnten im vergangenen Jahr nur noch 15 ihre Einwohnerzahl steigern. Unter ihnen gab es fünf Kreise, bei denen das Plus über 1000 Personen lag. Dies waren die Stadtkreise Freiburg im Breisgau, Stuttgart und Karlsruhe sowie die Landkreise Tübingen und Konstanz.

Fortsetzung des Rückgangs

Der Stadtkreis Freiburg im Breisgau mit dem höchsten Bevölkerungszuwachs hatte hierbei sowohl von einem Geburtenüberschuss als auch von Wanderungsgewinnen profitiert. Von Rückgängen in einer Größenordnung von mehr als 1000 Personen waren dagegen die Landkreise Böblingen und Göppingen sowie der Ostalb- und der Schwarzwald-Baar-Kreis betroffen.

Für die nächsten Jahre erwartet das Statistische Landesamt, dass sich der Bevölkerungsrückgang im Land noch weiter fortsetzt. Zwar sei davon auszugehen, dass die Lebenserwartung der Bevölkerung künftig weiter ansteige. Das Geburtendefizit werde aufgrund der Altersstruktur jedoch weiter wachsen, prognostizierte Brenner.