In Baden-Württemberg geht die Zahl der Bafög-Empfänger zurück. (Symbolfoto) Foto: dpa

Weniger Schüler und Studenten in Baden-Württemberg erhalten die staatliche Unterstützung Bafög. 2016 betrug der durchschnittliche Fördersatz pro Kopf und Monat 471 Euro.

Wiesbaden - Die Zahl der Bafög-Empfänger unter den Schülern und Studenten in Baden-Württemberg ist deutlich gesunken. Im vergangenen Jahr erhielten gut 79 600 Menschen die staatliche Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög). 2015 waren es noch mehr als 84 700, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. 2016 betrug der durchschnittliche Fördersatz pro Kopf und Monat 471 Euro, nach 448 Euro im Vorjahr. Überwiegend wurden Studenten gefördert (knapp 64 600). 62,4 Prozent der Gesamtförderung in Höhe von fast 270 Millionen Euro entfielen auf Zuschüsse; 37,6 Prozent auf Darlehen.

Antragsverfahren ist viel zu komplex und zu kompliziert

Seit 2015 finanziert der Bund das Bafög allein und nimmt den Ländern damit über eine Milliarde Euro pro Jahr an Kosten ab. Im vergangenen Jahr gab der Staat laut Statistischem Bundesamt dafür insgesamt 2,9 Milliarden Euro aus.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) reagierte auf die Zahlen mit der Forderung nach Verbesserungen. „Das Antragsverfahren ist viel zu komplex und zu kompliziert.“ Schüler und Studierende müssten leichter Zugang zum Bafög bekommen. „Das ist eine entscheidende Weiche für mehr Bildungsgerechtigkeit. Bildungschancen dürfen nicht vom Einkommen der Eltern abhängen“, teilte Bauer mit.

Die Freibetragsregelungen müssen nach ihrer Überzeugung großzügiger gestaltet werden, damit mehr Antragsteller vom Bafög profitieren können. Besonders die Elternfreibeträge seien viel zu niedrig. Der Bafög-Satz und die Freibetragsgrenzen müssten an die die Lohn- und Einkommensentwicklung gekoppelt werden, forderte die Ministerin.