Rund 3000 Lichter sollen am Mammutweihnachtsbaum in Bronnweiler befestigt sein. Foto: dpa

Groß, größer, am größten: Dieses Jahr beeindrucken einige Städte im Südwesten mit gigantischen Mammutweihnachtsbäumen. Die Exemplare sind teilweise über 30 Meter hoch.

Bronnweiler - Zwar ist Bronnweiler (Kreis Reutlingen) nur der kleinste aller Reutlinger Stadtteile - mit seinem Weihnachtsbaum kann das Dorf am Fuß der Schwäbischen Alb dafür mächtig protzen. Bei dem funkelnden Riesen direkt neben der evangelischen Marienkirche handelt es sich um einen Mammutbaum. Der ist angeblich 37 Meter hoch, im Advent behängt mit 3000 Lichtern - und der größte am Standort gewachsene Christbaum.

Das behauptet jedenfalls Bezirksbürgermeisterin Friedel Kehrer-Schreiber. 2015 habe die Gemeinde deswegen sogar einen Antrag zur Aufnahme ins Guinness-Buch der Rekorde gestellt. Aus dem Eintrag wurde aber nichts. Die Herausgeber hätten nicht verstanden, dass die ihrer Sicht nach angeblich viel höheren Weihnachtsbäume beispielsweise in Detroit „zusammengesteckt“ und nicht am Stück vor Ort gewachsen seien, mutmaßt Kehrer-Schreiber.

Bäume sind hunderte Jahre alt

Der Bronnweiler Mammutweihnachtsbaum wurde 1864 gepflanzt und gehört dem Informatiker und Mammutbaum-Fan Lutz Krüger zufolge zur sogenannten „Wilhelma-Saat“: Württembergs König Wilhelm I. war so beeindruckt von den nordamerikanischen Baumriesen, dass er 1846 Samen aus Kalifornien importieren, in der heutigen Wilhelma aufziehen und anschließend im ganzen Land anpflanzen ließ. Krüger hat dazu nachgeforscht und die Standorte von Mammutbäumen in ganz Württemberg dokumentiert.

Und das ist schlecht für Bronnweiler: Auch in Rheinfelden-Eichsel (Kreis Lörrach) stehe demnach einen Mammutbaum, der als Weihnachtsbaum fungiert. „Er scheint mit 37 Metern der höchste in Deutschland zu sein. Diese Höhe wurde allerdings bisher nicht von uns per Lasermessung bestätigt“, so Krüger. Und dann gebe da noch einen Mammut-Weihnachtsbaum in Badenweiler (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Seine 35 Meter seien „noch nicht offiziell“.

Dem Reutlinger Mega-Weihnachtsbaum hat das städtische Vermessungsamt 2016 offiziell 34,4 Meter bescheinigt. Seither sei er aber wieder gewachsen - „wir merken das an den Lichterketten“, sagt Friedel Kehrer-Schreiber. Zumindest scheint das Exemplar in ihrem Ort das durchsetzungsfähigste: Sein Zwilling nebenan habe aus Sicherheitsgründen 1962 gefällt werden müssen, weil er immer mehr in Schieflage geraten sei. „Seither wächst der Verbliebene wuchtig in die Höhe und Breite und hat inzwischen die Höhe der Kirche längst übertroffen“, heißt es im Bronnweiler Heimatbuch.