Thaddäus Kunzmann ist der Demografiebeauftragte des Landes Baden-Württemberg und seit einem Jahr im Amt. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Der massive Fachkräftemangel wird in Baden-Württemberg dafür sorgen, dass bis 2030 Zehntausende Pflegekräfte fehlen werden. Davon geht der Demografiebeauftragte des Landes in seiner ersten Bilanz aus.

Stuttgart - Der Demografiebeauftragte des Landes Baden-Württemberg fürchtet einen Pflegenotstand. Schon bis 2030 fehlten 40 000 zusätzliche Pflegekräfte im Südwesten, sagte Thaddäus Kunzmann am Donnerstag in Stuttgart. Diese Lücke zu schließen, sei kaum möglich. Im zwei, drei Jahrzehnten wachse der Pflegebedarf der geburtenstarken Jahrgänge weiter. Sie erreichten ihr hohes Alter in einer Zeit des massivsten Fachkräftemangels in allen Berufsfeldern. Es müssten ergänzende Hilfen neben der Pflege entwickelt werden. Eine „sorgende Gemeinschaft“, also ein nachbarschaftliches Netzwerk, könne ein Weg sein.

Kunzmann ist nach eigenen Angaben der einzige weisungsungebundene Demografiebeauftragte in den Bundesländern. Der 54-Jährige ist dem Sozialministerium zugeordnet, arbeitet aber ressortübergreifend. Er zog am Donnerstag eine erste Bilanz nach einem Jahr im Amt.