Ein knappes Drittel der betroffenen Unternehmen meldet, überhaupt keine Bewerbungen für ihre Ausbildungsplätze erhalten zu haben. Foto: dpa/Martin Schutt

Azubis sind Mangelware. Viele Unternehmen im Südwesten haben Schwierigkeiten, ihre Stellen zu besetzen. Geklagt wird gleichfalls über die Qualifizierung der jungen Leute.

Die baden-württembergischen Unternehmen bekommen ihre Ausbildungsplätze nicht besetzt. 48 Prozent der Firmen geben in einer Umfrage an, dass sie im vergangenen Jahr für freie Ausbildungsplätze keinen jungen Menschen gefunden hätten, wie der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) in Stuttgart mitteilte. Dieser Anteil sei seit 2019 deutlich gestiegen und liege seit 2022 gleichbleibend hoch. 

Hauptgrund sei, dass die Betriebe keine geeigneten Bewerbungen für ihre Ausbildungsplätze erhalten haben – das sagen immerhin rund drei Viertel der betroffenen Unternehmen. Ein knappes Drittel melde, überhaupt keine Bewerbungen erhalten zu haben.

BWIHK-Vizepräsident: Qualität der Schulbildung wichtiger als Schulformen

Unternehmen klagten zugleich über die Qualifizierung der künftigen Auszubildenden. BWIHK-Vizepräsident Claus Paal sagte, die Qualität der Schulbildung müsse jetzt oberste Qualität haben. „Anstatt wie bisher vor allem über Schulformen und -strukturen zu streiten, sollte die Politik lieber die Unterrichtsqualität in den Blick nehmen und dafür sorgen, dass mehr junge Menschen die Schule ausbildungsreif verlassen.“ Wichtig sei es in dieser Situation, dass mehr Abiturienten nicht nur ein Studium, sondern auch eine duale Berufsausbildung in Erwägung ziehen, so Paal.