Die Zahl der Arbeitslosen im Südwesten ist weiter gesunken. Foto: dpa

Im Südwesten Deutschlands gibt es nach wie vor genügend Arbeit. Die Zahl der Arbeitslosen hat erneut abgenommen.

Stuttgart - Die Arbeitslosigkeit im Südwesten ist auf den niedrigsten Stand in einem Mai seit 25 Jahren gesunken. 191 816 Menschen seien Ende des Monats ohne Job gewesen, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. Das waren gut 5000 Arbeitslose oder 2,6 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Arbeitslosigkeit um 8,3 Prozent zurück, das entspricht 17 470 Menschen. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Mai 2017 um 0,3 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent.

Besonders junge Menschen haben im Südwesten immer bessere Chancen, einen Job zu finden. Die Arbeitslosigkeit bei den 15- bis 25-Jährigen ging in den vergangenen zwölf Monaten um 11,9 Prozent zurück. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 2,2 Prozent - 0,3 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Die Agentur sprach von einer hohen Dynamik auf dem Arbeitsmarkt. So meldeten sich im Mai 57 706 Menschen arbeitslos. 62 638 Menschen konnten im gleichen Zeitraum ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Arbeitsministerin spricht von Boom

Auch die Beschäftigung entwickelte sich im Frühjahr positiv. Ende März arbeiteten im Südwesten 4,65 Millionen Menschen oder 2,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im Laufe des Monats meldeten die Südwest-Arbeitgeber rund 33 000 neue Stellen. Ende Mai waren 112 339 Stellen unbesetzt, das waren 12,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sprach von einem Beschäftigungsboom. „Ich gehe davon aus, dass die Erfolgsstory am Arbeitsmarkt noch lange nicht vorbei ist“, teilte sie mit. Neben Jugendlichen und Älteren hätten auch Ausländer von dieser Entwicklung profitiert, deren Arbeitslosigkeit im Vergleich zum April um 2,5 Prozent zurückging. Das sei ein positives Signal und zeige, dass die Integration immer besser gelinge.

Arbeitgeber betrachten die Zahlen hingegen zunehmend mit Sorge. „Die Kehrseite der Medaille“ sei, „dass viele Unternehmen aufgrund des leer gefegten Arbeitsmarkts inzwischen Probleme haben, geeignete Fachkräfte zu finden“, sagte der Präsident der Arbeitgeber Baden-Württemberg, Rainer Dulger, am Mittwoch. Jedes zweite Unternehmen sorge sich deshalb um sein Wachstum.