Die Hotline der Bäderbetriebe wird stark nachgefragt, weil Badegäste Probleme mit der Registrierung haben. Viele Familien begehen bei der Anmeldung den gleichen Fehler – und füllen ein Feld aus, das besser frei bleiben sollte.
Stuttgart - Die Stuttgarter Freibäder bieten in diesen heißen Tagen eine erholsame Erfrischung – zumindest für all jene, die ein Ticket ergattern können. Wegen des Coronavirus haben die Stuttgarter Bäderbetriebe auf ein E-Ticket-System umgestellt, die Zahl der Badegäste ist stark reduziert: Pro Schicht dürfen in die vier großen Freibäder je 450 Personen, ins Sillenbucher Bädle nur 45. Viele potenzielle Badegäste haben jedoch offenbar schon mit der Registrierung für den Ticketkauf Probleme. „Ich habe mehr als eineinhalb Stunden gebraucht“, berichtet beispielsweise eine Mutter von drei Kindern. Parallel zu ihren Versuchen am Rechner habe sie am Samstag die Hotline der Bäderbetriebe zu erreichen versucht – vergeblich. „Dort war die ganze Zeit besetzt“, so die 46-jährige Stuttgarterin.
Bei den Bäderbetrieben bestätigt man eine extrem hohe Nachfrage der Hotline, die täglich von 7 bis 22 Uhr besetzt ist. Seit dem Start am 10. Juni gab es bis Mittwochmittag mehr als 3360 Anrufe; allein am Dienstag seien es 756 gewesen. „Es nimmt deutlich zu“, so der Sprecher der Bäderbetriebe, Jens Böhm. „Es gibt sehr viele Fragen“, sagt er. Die einen hätten Probleme mit der Registrierung, die anderen mit dem Buchen.
Vorverkaufsstelle schon von Donnerstag an geöffnet
Ein Problem, das primär Familien haben: Man erhält eine Fehlermeldung bei der Registrierung, wenn man für das Kind dieselbe E-Mail-Adresse angibt wie die der anmeldenden Mutter oder des anmeldenden Vaters. Da Kinder in der Regel keine E-Mail-Adressen haben, sorgt das immer wieder für Irritationen – so auch bei der eingangs zitierten Mutter. Die E-Mail-Adresse ist das erste auszufüllende Feld in dem Anmeldeformular. Ein wichtiger Hinweis fehlt darin: dass das Feld auch frei bleiben darf. „Eigene E-Mail-Adressen für Kinder müssen nicht angegeben werden“, sagt Jens Böhm. Die Fehlermeldung komme nur, wenn eine E-Mail-Adresse mehrfach benutzt werde. Die gekauften Tickets würden automatisch und gebündelt an die Adresse des registrierenden Elternteils geschickt.
Immer wieder melden sich auch Badegäste bei der Hotline, die keinen Internetzugang haben. Die Bäderbetriebe empfehlen eigentlich, in diesem Fall Freunde oder Bekannte bei der Buchung um Hilfe zu bitten. Alternativ ist es von Donnerstag an auch möglich, eine Vorverkaufsstelle aufzusuchen. Der Start wurde auf den 25. Juni vorgezogen – eigentlich sollte es erst vier Tage später so weit sein. Werktags ist es zwischen 8 und 16 Uhr möglich, ein E-Ticket im Erdgeschoss der Bäderbetriebe, Breitscheidstraße 48, zu erwerben. Ob sich das Schlangestehen in den nächsten Tagen lohnt, ist allerdings die Frage, schließlich läuft der Online-Verkauf weiter, und das rund um die Uhr. Es gebe keine Garantie auf ein Ticket, sagt denn auch Böhm. Voraussichtlich ab der kommenden Woche soll als weitere Verbesserung eine Telefonnummer freigeschaltet werden, unter der man vor der Abholung sein E-Ticket reservieren kann. In Zukunft käme man also dann nicht mehr womöglich umsonst in die Breitscheidstraße.
Einzelticket in Stuttgart besonders günstig
Unverständnis gibt es auch bei einigen Besitzern von Dauerkarten darüber, dass letztere in dieser Saison keine Gültigkeit besitzen. Böhm bittet um Verständnis und appelliert an die Solidarität. Wären die Dauerkarten weiterhin gültig, würden deren Besitzer angesichts von insgesamt 1500 Dauerkarten fast alle vorhandenen Plätze in den Bädern belegen. Es sei aber nur fair, wenn alle Stuttgarter die Möglichkeit hätten, ins Freibad zu gehen. Der Einzelticketpreis sei zudem in Stuttgart besonders günstig – es fällt nur der Abendtarif an. Bonuscardbesitzer zahlen den ermäßigten Tarif. Die Bezahlung mit der Familiencard ist nicht möglich. Technisch wäre das für die Bäderbetriebe zwar umsetzbar, das Sozialamt müsste aber den Weg frei machen. Das Sozialamt versuche, das möglich zu machen, heißt es bei der Pressestelle der Stadt hierzu, es gebe noch ein technisches Problem zu lösen.