Das frühere katholische Gemeindehaus soll Foto: Horst Rudel

Die Gemeinde Bad Ditzenbach hat das katholische Gemeindehaus in der Ortsmitte erworben. Vereine und Privatpersonen sollen es für Veranstaltungen buchen können.

Bad Ditzenbach - Für viele Veranstaltungen ist die Turnhalle im Ortsteil Gosbach zu groß, das Haus des Gastes aber zu klein. Deshalb hat die Gemeinde Bad Ditzenbach nun das katholische Gemeindehaus in der Ortsmitte gekauft. Es soll künftig als Bürgerhaus dienen. „Eine Räumlichkeit in dieser Größenordnung hat uns noch gefehlt, außerdem hat das Gemeindehaus eine Bühne“, sagt der Bürgermeister Herbert Juhn. Die katholische Kirchengemeinde überließ der Kommune das Gebäude, nachdem sie im Rahmen der Sanierung und des Umbaus der Sankt-Laurentius-Kirche einen Veranstaltungsraum im Innern des Gotteshauses geschaffen hatte. Damit war das Gemeindehaus überflüssig geworden, das den Geldbeutel der finanziell nicht auf Rosen gebetteten Kirchengemeinde ohnehin strapazierte.

Land gibt Zuschüsse

Auf 280 000 Euro wurde die Liegenschaft in einem Gutachten taxiert, die Zufahrt inklusive. Nach mehreren Verhandlungsrunden bekam die Kommune es für 215 000 Euro. Doch nicht nur deshalb griff die bürgerliche Gemeinde zu. Ein Kauf habe sich vor allem auch deshalb empfohlen, weil das Gebäude direkt im Sanierungsgebiet liege, sagt der Bürgermeister. „Wir erhalten 60 Prozent des Kaufpreises, also rund 130 000 Euro, aus dem Landessanierungsprogramm.“

Als weiteren Vorteil nennt Juhn die Tatsache, dass das Haus nicht aufwendig renoviert werden müsse. „Der Zustand ist gut. Wir müssen lediglich die Heizungsanlage erneuer, die mehr als 30 Jahre alt ist, und eine Zufahrt herstellen.“ Bisher kann man nur zu Fuß zu dem Gebäude gelangen. Die für diese kleineren Sanierungsarbeiten und die Außenanlagen erforderlichen Investitionen beziffert Juhn auf 240 000 Euro. Mit 200 000 Euro entfalle der Löwenanteil auf die Gestaltung der Außenanlagen. Doch auch diese Ausgaben könne der Ort mit 3600 Einwohnern beim Land einfordern, sagt Bürgermeister Juhn. „Wir können hierfür ebenfalls einen Zuschuss von 60 Prozent beantragen.“

Termine sind schon gebucht

Weil das künftige Bürgerhaus so gut in Schuss ist, kann es mit Veranstaltungen sofort los gehen. „Es gibt jetzt schon Termine“, berichtet Juhn. Die Gemeindeverwaltung werde aber noch ein Nutzungskonzept erarbeiten, schließlich solle das Bürgerhaus dazu beitragen, dass noch mehr Leben in den Ort komme und die drei Ortsteile Bad Ditzenbach, Gosbach und Auendorf noch enger zusammenwachsen. Nutzen dürfen das Haus die örtlichen Vereine, auch Privatpersonen können es buchen.

Der Musikkapelle soll das Gebäude künftig als Vereinsdomizil dienen. Eine Nutzungsvereinbarung regelt die Einzelheiten. So soll der Verein bis zu 2000 Arbeitsstunden ableisten und einmalig 10 000 Euro bezahlen. Im Gegenzug darf die Musikkapelle das Bürgerhaus 20 Jahre lang mietfrei nutzen. Für die Nebenkosten fallen allerdings 200 Euro im Monat an.