Schüler des Ferdinand-Porsche-Gymnasiums treten gemeinsam mit zwei anderen Schulen auf dem Marktplatz auf. Foto: Steinert

Schüler aus drei Schulen stehen auf dem Marktplatz unter freiem Himmel auf der Bühne.

Bad Cannstatt - Die Netzwerkerinnen wollen es sich in Bad Cannstatt schön machen. „Dazu gehört auch, alle Bürger in den Bezirk zu integrieren“, sagt die Fotografin und Netzwerkerin Alexandra Licina. Deshalb war sie sofort begeistert von der Idee, ein Musiktheater auf dem Marktplatz aufzuführen. Am 12. Juli wird dafür eine große Bühne unter freiem Himmel aufgebaut. 16 Schülerinnen und Schüler der Helene-Schöttle-Schule in Steinhaldenfeld sowie des Ferdinand-Porsche-Gymnasiums und der Gustav-Werner-Schule aus Zuffenhausen sind die Stars des Abends. Dabei stehen gesunde Jugendliche und junge Menschen mit Behinderung gemeinsam auf der Bühne. Wer von welcher Schule kommt, werde nicht leicht zu erkennen sein, sagt Sonja Kirschbaum. Sie ist Lehrerin an der Helene-Schöttle-Schule. Zusammen mit ihren Kollegen Katja Awokou von der Helene-Schöttle-Schule, Sabine Oehlschlägel von der Gustav-Werner-Schule und Harald Nehr vom Porsche-Gymnasium leitet sie diese besondere Theater-AG seit sechs Jahren und hat besondere Erfahrungen gemacht: „Beim Theaterspielen spielt es keine Rolle, wer von welcher Schule kommt.“ Die Schüler helfen sich gegenseitig und lernen voneinander, unabhängig davon, wer welchen Schulabschluss anstrebt.

„Die Gymnasiasten profitieren zum Beispiel von der Unbekümmertheit unserer Schüler“, sagt Kirschbaum. In diesem Jahr haben sich Lehrer und Schüler des Themas Freundschaft angenommen. „Wir geben nichts vor, sondern entwickeln die Stücke jedes Jahr gemeinsam mit den Schülern“, sagt Awoku. Am Anfang geht es darum, Hemmungen abzubauen und die Gruppe zusammenzubringen, danach entstehen die Stücke durch Improvisation. Dieses Jahr wird ein collagenartiges Stück gezeigt: „Es ist die Momentaufnahme einer Klasse“, sagt Kirschbaum. Die verschiedenen Persönlichkeiten und ihre Erlebnisse und Empfindungen werden auf der Bühne durch Tanz, Musik und gesprochene Szenen dargestellt.

Nach öffentlichen Auftritten im Yes und in Zuffenhausen freut sich Kirschbaum besonders, dieses Mal in Bad Cannstatt aufzutreten, wo viele ihrer Schüler und deren Familien leben. Möglich wird das Open Air auf dem Marktplatz durch die ehrenamtliche Hilfe der Netzwerkerinnen und den Einsatz vieler Eltern sowie eine Spende der Stiftung Christoph Sonntag. 1750 Euro hat die Stiftung beigesteuert, ohne die es nicht gegangen wäre: „Bühne, Stühle und Technik müssen geliehen und aufgebaut werden, außerdem kosten Abschrankungen und Genehmigungen“, sagt Licina.