An der König-Karl-Straße, die auch den Wilhelmsplatz Foto: Achim Zweygarth

Die meisten Delikte passieren auf dem Wasen und in den umliegenden Stadtteilen.

Bad Cannstatt - Es waren keine guten Nachrichten, die der Revierleiter Thomas Engelhardt dem Bezirksbeirat Bad Cannstatt am Mittwochabend mitgebracht hatte. Mit 8716 Straftaten hat die Polizei im Stadtbezirk im Jahr 2012 rund fünf Prozent mehr Straftaten registriert als im Vorjahr. Rund 2000 Straftaten hätten sich im Stadtteil Wasen ereignet, womit die Zahl ungefähr auf Vorjahresniveau liege.

„Zuwächse haben wir in den Stadtteilen Cannstatt-Mitte, Seelberg, Veielbrunnen und Hallschlag verzeichnet“, sagte Engelhardt dem Gremium. Vor allem Diebstahl- und Rauschgiftdelikte sowie Hausfriedensbrüche hätten die Beamten 2012 beschäftigt, dafür habe es weniger Sachbeschädigungen, weniger Straßen- und Gewaltkriminalität und darunter vor allem weniger gefährliche Körperverletzungen als 2011 gegeben. „Bad Cannstatt ist ein sicherer Stadtbezirk, in dem man auch nachts um vier unbesorgt durch die Marktstraße laufen kann“, sagte Thomas Engelhardt.

Steigende Zahlen in Cannstatt-Mitte

Nichtsdestotrotz rechnet der Revierleiter in den Stadtteilen Mitte, Seelberg, Wasen, Veielbrunnen und Hallschlag mit einer weiteren Zunahme der Straftaten im Jahr 2013. Schon im ersten Quartal dieses Jahres seien entsprechend viele Diebstähle und Betäubungsmittelkriminalität registriert worden. Das Vorhaben, der Lage am Cannstatter Bahnhof Herr zu werden, werde diese Zahlen vermutlich noch weiter steigen lassen. Nichtsdestotrotz müssten sich Passanten keine Sorgen machen: „Bei den Rauschgiftdelikten handelt es sich in Bad Cannstatt ausschließlich um kleine Fische“, sagte Engelhardt.

Sichere Straßen auf dem Burgholzhof

Der Revierleiter hatte aber auch gute Neuigkeiten im Gepäck. Weniger Straftaten als im Vorjahr habe es zum Beispiel in der Neckarvorstadt sowie im Stadtteil Winterhalde gegeben, im Burgholzhof gebe es praktisch keine Straßenkriminalität.

Für die Bezirksbeiräte ist dennoch jede Straftat eine zu viel, vor allem bei der Zahl der Eigentumsdelikte: „Unser Interesse ist natürlich, vor allem dort Straftaten zu reduzieren, wo die Menschen direkt persönlich betroffen sind“, sagt Roland Schmid (CDU). Vertreter mehrerer Fraktionen wünschten sich eine gesonderte Statistik für den Stadtteil Wasen, um die Sicherheit in Bad Cannstatt besser mit anderen Stadtbezirken vergleichen zu können. Engelhardt machte ihnen jedoch keine Hoffnung: „Man kann sich nicht aussuchen, welche Straßen man hat und der Wasen gehört eben zu Bad Cannstatt“, sagte der Revierleiter und verwies darauf, dass etwa im Stadtbezirk Mitte auch keine gesonderte Statistik für die Theodor-Heuss-Straße erhoben werde.

Während die Zahl der Straftaten gestiegen ist, hat die Polizei 2012 mit insgesamt 1400 zehn Verkehrsunfälle weniger als 2011 registriert. „Wenn man die Verkehrsdichte betrachtet kann man von einem sicheren Verkehrsraum sprechen“, sagte Thomas Engelhardt. Unfälle, bei denen Fußgänger verletzt wurden, habe es vor allem an der König-Karl-Straße und der Daimlerstraße gegeben, jedoch sei es nicht möglich, explizite Gefahrenstellen entlang der Straßen auszumachen.