Sind begeistert vom Erfolg der Abendmärkte auf dem Marktplatz: Stefan Sendelbach und Rafael Baus (Cool-Tours), Mareike Merx (Stadtteilmarketing) und Dirk Strohm (Die Altstadt Bad Cannstatt e. V.) Foto: Georg Linsenmann

Großer Andrang bei Besuchern und Beschickern: Der freitägliche Markt zur späteren Stunde während des Sommers in Bad Cannstatt entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte.

Bad Cannstatt - Zum Saisonfinale haben die Veranstalter mit der immer noch glühenden Abendsonne um die Wette gestrahlt. Kein Wunder, schließlich befanden sie sich auf dem Marktplatz nicht nur inmitten voll besetzter Bänke, sondern konnten auch insgesamt ein durchweg positives Fazit zur zweiten Auflage des Cannstatter Abendmarktes ziehen. Allen voran Rafael Baus vom federführenden Veranstalter Cool-Tours: „Wir sind total glücklich. Der Abendmarkt war durchweg ein Erfolg. Er war jeden Abend gut besucht, das Programm hat gepasst, und an den Ständen gab es immer was Neues.“

Und weil auch das Wetter dieses sensationellen Spätsommers für beste Stimmung sorgte, fügte Baus launig hinzu: „Beim trüben Sommerstart war oft am Vortag noch Sauwetter, beim Abendmarkt dann aber eitel Sonnenschein. Und in den letzten Wochen sowieso. Da haben wir auch ein bisschen Glück gehabt.“ Auf die Glückssträhne beim Wetter allein wollte er den Erfolg aber nicht zurückführen: „Der Abendmarkt hat sich einfach zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Hier trifft man auch ohne Verabredung Bekannte und lernt in der ungezwungenen Atmosphäre neue Leute kennen. Das hat sich jetzt herumgesprochen.“

Verdopplung der Besucherzahl

Sein Kollege Stefan Sendelbach resümiert eine Verdoppelung der Besucherzahl: „Und an den vier Länderabenden sind wir auch klar an die räumlichen Grenzen gekommen.“ Um dem vorzubeugen, sei vereinbart, „dass wir im nächsten Jahr im Bedarfsfall situativ reagieren können und auch hinten raus, Richtung Stadtkirche, bestuhlen“. Bewährt habe sich, ein Stunde später, also um 17 Uhr zu beginnen: „Dann füllt sich der Marktplatz relativ schnell.“ Und bei den Anwohnern sei gut angekommen, „dass die Musik jetzt leiser ist“.

Rumgesprochen hat sich die Attraktivität des Abendmarktes auch bei den Beschickern: „Die haben gemerkt dass es sich lohnt und dass sich die Sache entwickelt“, stellt Baus fest. Konnte für die 15 Standplätze bisher aus einem Fundus von rund 40 Anbietern gewählt werden, so sei die Warteliste nun „noch ein bisschen länger“. Dies gelte sowohl für Marktwaren, wie auch für das kulinarische Angebot: „Damit können wir im nächsten Jahr noch mehr Abwechslung bieten.“ Eines aber vermisst er derzeit noch im Portfolio der Interessenten: „Ein Stand mit klassischen schwäbischen Spezialitäten. Das würde hier, mitten in der Altstadt, gut passen“, findet der Abendmarkt-Organisator.

Belebung des Marktplatzes und der Altstadt

Mareike Merx von der Abteilung Wirtschaftsförderung der Stadt, die den Abendmarkt neben dem Verein Die Altstadt Bad Cannstatt mit auf den Weg gebracht hatte, fiel das saisonale Fazit ebenfalls leicht: „Die Besucherzahlen und die Stimmung hier sprechen für sich. Bei der Gelegenheit möchte ich auch den Anwohnern danken, die das mittragen.“ Zudem benannte sie Aspekte zur Bedeutung des Abendmarktes insgesamt: „Die Belebung des Marktplatzes und der Altstadt durch den Abendmarkt ist offensichtlich. Die Attraktivität der Veranstaltung sorgt für eine höhere Besucherfrequenz insgesamt und strahlt auch auf die Geschäfte hier aus.“

Und hatte Bad Cannstatt vor der Einführung des Abendmarktes in Radolfzell gespickelt, so wird der hiesige Markt nun selbst zur Inspirationsquelle: So kam eine Delegation aus Tübingen zu Besuch: „Sie waren sehr beeindruckt“, berichtete Merx. Und: „Der Abendmarkt trägt zu einem Imagewechsel des Stadtbezirks bei. Draußen wird wahrgenommen, dass in Cannstatt was geht, dass hier was los ist.“

Das dürfte auch für den „Weltweihnachtsmarkt“ gelten, der vom 29. November bis zum 24. Dezember stattfinden und von zahlreichen Kulturverein mit bespielt wird. Auch für die Raumprobleme wurde nun eine Lösung gefunden: Der Wochenmarkt wandert auf den unteren Teil des Marktplatzes und in die Seitenstraßen beim Alten Rathaus, der Weihnachtsmarkt wird im Kernbereich und an der oberen Seite platziert. Und am 26. Mai 2017 startet dann der Abendmarkt in seine dritte Saison: unter den besten Vorzeichen.