Gerd Mohr (links) und Ulrich Dreesman verschenken Ziegelsteine. Foto: privat

Die Sanierung der Lutherkirche kommt gut voran. Im August soll alles fertig sein.

Bad Cannstatt - Während allerorten die Kosten für geplante Bauvorhaben regelrecht explodieren, macht die Lutherkirche eine Ausnahme. „Wir werden die veranschlagten Sanierungskosten von 784 000 Euro vermutlich unterschreiten“, sagt der geschäftsführende Pfarrer Ulrich Dreesman. Man habe im Januar einen optimalen Zeitpunkt für die Ausschreibung der Arbeiten erwischt, sehr gute Angebote erhalten und es seien weniger Schäden als erwartet aufgetaucht. Nicht zuletzt habe sich die Gemeinde gemeinsam mit dem Steinmetz bewusst dafür entschieden, Kriegsschäden am Gebäude an den Stellen, an denen kein Sicherheitsrisiko bestehe, zu erhalten. „Wir wollen damit ein Stück Geschichte bewahren“, sagt Dreesman.

Andere Sanierungsmaßnahmen waren jedoch nicht mehr aufzuschieben: In den vergangenen Monaten wurden das Dach an der Ostseite der Kirche neu gedeckt, die Fassade und die Kalkstein-Ornamente gereinigt und Wasserschäden im Inneren der Kirche repariert und einige Stellen neu gestrichen. In den kommenden Wochen werden beschädigte Steine durch neue ersetzt und die Oberfläche der Fassade behandelt, um sie besser zu schützen. Zuletzt wird der Taubenschutz neu angebracht. „Wir liegen gut im Zeitplan und werden wie geplant im August fertig“, sagt Dreesman.

Noch nicht ganz erreicht ist das Spendenziel, das sich die Gemeinde selbst gesteckt hat, um einen finanziellen Beitrag zur Sanierung zu leisten. Rund 17 500 Euro sind bislang bei Kollekten und durch Steinpatenschaften zusammengekommen, 30 000 Euro sind das Ziel. Nichtsdestotrotz zieht Pfarrer Gerd Mohr schon jetzt ein positives Fazit: „Durch die Möglichkeit, Pate eines Steins oder eines Ornaments zu werden, haben sich viele Menschen bei uns gemeldet und ihre Verbundenheit zur Lutherkirche bekundet.“ Nicht nur Briefe, sondern auch Fotos von Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten hätten die Gemeinde erreicht. „Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen in der Lutherkirche eine kirchliche Heimat haben“, sagt Mohr.