Ein Sanierungsfall, der sich noch eine Weile hinziehen wird. Doch was passiert gerade an der Cannstatter Stadtkirche hinter den Kulissen? Ein Besuch in schwindelerregender Höhe auf dem höchsten Punkt der Baustelle.
An der Cannstatter Stadtkirche müssen viele Steine ausgetauscht werden. „Das ist in der genauen Draufsicht schlimmer als wir befürchtet haben“, sagt der Dekan Eckart Schultz-Berg. Nach der Fahrt im offenen Baufahrstuhl zeigen die Experten in 35 Meter Höhe am Stadtkirchenturm direkt am Mauerwerk, was hier zu tun ist: Architekt Mathias Riebelmann von den Nike Fiedler Architekten, Restaurator Albert Kieferle, der die Schadenskartierung gemacht hat sowie der Diplom-Restaurator Luzius Kürten gewähren gemeinsam mit dem Steinmetz Christoph Melchior Einblicke in ihre Arbeit am Turmgemäuer. Derzeit werden alle Steine konserviert, Risse gefüllt, Flächen verfestigt, damit kein Wasser weiter ins Gestein eindringen kann. Zuletzt sei das Gemäuer um die Jahrhundertwende saniert, in den sechziger Jahren sei „hemdsärmelig“ korrigiert worden, berichten die Experten auf Stuttgarts derzeit größter Kirchenbaustelle.