Der Weg nach Göppingen ist nach achtwöchiger Bauzeit wieder frei. Foto: Horst Rudel

Noch vor dem Ende der Sommerferien wird der neue Kreisverkehr am Erlengarten freigegeben. Damit ist eine Gefahrenstelle entschärft. Die Gemeinde Bad Boll hat in das Bauwerk rund 650 000 Euro investiert.

Bad Boll - Kaum sind die Absperrbaken weg geräumt, fließt durch den neuen Kreisverkehr am Erlengarten in Bad Boll auch schon der Verkehr. Nach etwa achtwöchiger Vollsperrung der Landesstraße 1214 im Bereich der Voralbgemeinde hat der Bürgermeister Hans-Rudi Bührle den neuen Kreisel am Freitagvormittag frei gegeben. Kurz darauf wurde auch die Sperrung in Göppingens südlichstem Stadtbezirk Bezgenriet aufgehoben, wo in den vergangenen Wochen der Straßenbelag erneuert worden war. Damit ist die Strecke zwischen Bad Boll und Göppingen nun wieder frei befahrbar.

Wala-Stiftung beteiligt sich an Kosten

Bührle sprach von einer Punktlandung. Der Kostenrahmen und der ins Auge gefasste Fertigstellungstermin seien eingehalten worden. Er lobte die „hervorragende“ Zusammenarbeit aller Beteiligten, angefangen beim Planungsbüro igB bis hin zur ausführenden Baufirma Moll. Rund 650 000 Euro, die Planung inklusive, hat die Voralbgemeinde in den Kreisel investiert, über den künftig das neue Gelände des Arzneimittel- und Kosmetikherstellers Wala angesteuert werden kann. Die Kosten muss die Gemeinde nicht alleine stemmen. Die Wala-Stiftung beteiligt sich mit einer erklecklichen Summe, wie Bührle sagte. Die Rede ist von einem sechsstelligen Betrag. 70 000 Euro übernimmt das Land.

Bührle ist davon überzeugt, dass der neue Kreisverkehr auch die Verkehrssicherheit erhöht. Die Landesstraße, die als Verkehrskorridor zwischen der A 8 und der B 10 von bis zu 16 000 Fahrzeugen täglich frequentiert werde, habe an der früheren Abzweigung in den Erlengarten keine Linksabbiegespur gehabt. Daher sei es in diesem Bereich in der Vergangenheit immer wieder zu Unfällen oder brenzligen Situationen gekommen.

Nachdenken über Gestaltung des Kreisels

Ganz ohne Kritik kam Hans-Rudi Bührle aber nicht aus. Er monierte mit Blick auf Klaus Ullrich, den Leiter des Göppinger Baureferats Süd des Regierungspräsidiums, dass das Land im Zug des Kreiselbaus nicht die Landesstraße im Bereich Bad Bolls saniert habe. Ullrich warb um Verständnis. Seine Behörde müsse ein großes Straßennetz betreuen, das Geld dafür sei aber begrenzt. 40 Meter misst der Außenradius des neuen Kreisverkehrs. 24 Meter Durchmesser umfasst der Innenkreis, über dem sich ein Erdhügel erhebt. Bührle kündigte an, dass die Gemeinde sich über eine künstlerische Gestaltung Gedanken machen wolle. Da sich der Kreisel außerhalb der Ortsdurchfahrt befinde, seien aber keine festen Hindernisse erlaubt.

Während die Bautrupps an der Landesstraße abgezogen sind,wird nur wenige Meter entfernt weiter gebaut. Abzweigend vom Erlengarten errichtet die Firma Wala eine Straße, die ihr neues Firmengelände erschließt. Ferner entstehen dort 80 neue Parkplätze. „An den Wochenenden darf der TSV sie nutzen“, sagt Bührle.