Die 28 Jahre alte Ann-Kathrin Krimmer hat bei „Wer wird Millionär“ 30 000 Euro gewonnen. Foto: RTL/ /Stefan Gregorowius

Ann-Kathrin Krimmer aus Backnang sahnt bei „Wer wird Millionär“ 30 000 Euro ab. Wir haben sie gefragt, wie sie sich auf die Sendung mit Günther Jauch vorbereitet hat – und was sie mit ihrem Gewinn machen wird.

Eigentlich, sagt Ann-Kathrin Krimmer und lacht, „war das Ganze ein ziemlich spontaner Einfall“. Doch mit der Idee, sich als Kandidatin für die Fernsehshow „Wer wird Millionär“ zu bewerben, hat die 28-Jährige einen Volltreffer gelandet. Nach der Bewerbung im vorigen Sommer wurde sie – für sie selbst überraschend – für Ende November in die Show eingeladen. In der vergangenen Woche wurde die Aufzeichnung nun ausgestrahlt.

Dass die 28-Jährige in der Sendung als Münchnerin angekündigt wurde, ist kein Fehler: Aus beruflichen Gründen hat die Unternehmensberaterin ihren Hauptwohnsitz dort. Die Stadt Backnang nennt sie aber noch ihre Heimat. „Zu Ostern, Weihnachten oder natürlich zum Straßenfest komme ich immer wieder“, sagt sie.

Die Sendung, in der die Herzens-Backnangerin angetreten ist, war keine gewöhnliche. Weil der Sender RTL die „Drei-Millionen-Euro-Woche“ ausgerufen hatte, galten besondere Regeln – und Krimmer durfte gleich zweimal beim Raten ran. In der ersten Runde hatte sie sich 16 000 Euro erspielt und durfte damit ins Finale einziehen. Moderator Günther Jauch ließ ihr dabei die Wahl: Sie hätte auf eine zweite Rätselrunde verzichten und die 16 000 Euro nehmen können – oder weiter raten und dafür wieder bei Null anfangen. Was sie dann auch tat.

Großartig vorbereitet habe sie sich auf den Auftritt nicht: „Ich habe ja erst in der Woche zuvor die Bestätigung bekommen, dass ich dabei bin. Ich habe maximal einmal in die App geschaut“, gibt sie zu. Nach den ersten Fragen, die – typisch für die Sendung – aus Wortspielen bestanden, begann die Knobelei beim Wissen um die verstorbene Queen von England. Die mochte bekanntermaßen Corgie-Hunde. Aber was sind Dorgies? Der Publikumsjoker half ihr dabei, die richtige Antwort (eine Mischung aus Corgie und Dackel) zu finden. Die nächste Frage nach dem französischen Präsidenten Macron war vergleichsweise einfach zu beantworten. „Leute, eine Fressfrage für 20 000 Euro“, sagte Jauch etwas amüsiert.

Mit dem Geld will sie einen Campingvan kaufen

Für 30 000 Euro war deutlich mehr Hirnschmalz gefragt – und einer von Krimmers Jokern. Ein junger Mann aus dem Publikum wusste, was eine Mykorrhiza ist. Blieben Krimmer noch der 50-50- sowie der Telefonjoker. Ihr Chef, den sie als „Allgemeinwissensgenie“ bezeichnete, war sich am Ende jedoch trotz nur zwei verbleibender Antworten auch nur zu 60 Prozent sicher, ob im Jahr 1982 das digitale Smiley oder die „.com-Domain“ für Firmenwebseiten ihren Siegeszug antraten. Krimmer war das zu wenig Sicherheit – und lag mit ihrem Bauchgefühl, 30 000 Euro zu nehmen und aufzuhören, richtig. Die richtige Lösung wäre das Smiley gewesen.

Mit dem Geld will sich die 28-Jährige einen Campingvan oder einen Sprinter kaufen. „Der Markt ist derzeit sehr schwierig“, sagt sie, „daher muss ich schauen, ob ich ihn selbst ausbaue oder nicht.“ Es müsse auch gar nichts allzu Komfortables sein. „Wenn ich darin schlafen und vielleicht für ein, zwei Tage vom Van aus arbeiten kann, würde mir das ausreichen“, sagt sie. Zudem träumt sie von einer Skitourenausrüstung und einem Gravelbike – also einem Mix aus Rennrad und Mountainbike.

Nach ihrem Fernsehauftritt hat Ann-Kathrin Krimmer nicht nur von ihrem stolzen Großvater, der die Sendung zusammen mit seinem Stammtisch angesehen habe, Rückmeldungen bekommen. „Die Reaktionen waren unglaublich. In den sozialen Netzwerken habe ich sehr viele Anfragen bekommen, und es haben sich viele alte Klassenkameraden gemeldet.“

Auch wenn sie sich über das Geld natürlich freut und betont, der Gewinn hätte all ihre Erwartungen übertroffen: „Die ganze Erfahrung war einfach aufregend, sie war für mich das primär Wichtige“, sagt Ann-Kathrin Krimmer. Nach der ersten Sendung habe sie sogar Gelegenheit für einen Smalltalk und ein Erinnerungsfoto mit Günther Jauch gehabt: „Ich finde, er kommt im Fernsehen ziemlich genau so rüber, wie ich ihn auch persönlich erlebt habe.“