Backnang, sagt der Oberbürgermeister Frank Nopper, sei „begehrter denn je“. Foto: Pascal Thiel

Bei der Vergabe der 41 Parzellen auf dem Neubaugebiet Katharinenplaisir II am Backnanger Stadtrand werden Einheimische mit Kindern bevorzugt. Interessenten können sich noch bis Ende Juni bewerben.

Backnang - Noch bis Ende Juni können sich Interessenten bewerben, die eine Parzelle für ein Haus im Baugebiet Katharinenplaisir II in Backnang haben wollen. Die Nachfrage sei riesig, lautet die Auskunft der Stadtverwaltung. Fast 300 Interessenten haben sich bis dato gemeldet – obgleich jeder, der auf dem Areal am Stadtrand bauen will, ein kleines Vermögen investieren muss. Je nach Lage der 41 Grundstücke werden zwischen 380 und 450 Euro pro Quadratmeter fällig.

Die Stadt könnte das rare Gut meistbietend versteigern. Das wird aber nicht passieren. Der Oberbürgermeister Frank Nopper frohlockt: Backnang, sagt er, sei „begehrter denn je“. Die Murrstadt erlebe zurzeit einen wahren Bauboom. Noch nie seien Bauplätze so gefragt gewesen.

Womöglich wird das Los entscheiden

Der Gemeinderat hat kürzlich beschlossen, die 250 bis 660 Quadratmeter großen Grundstücke nach ganz bestimmten Vergabekriterien zu veräußern. „Zu allererst wollen wir die Bauplätze an junge Familien mit Kindern vergeben“, sagt Nopper. Am besten an kinderreiche Familien aus Backnang, die sich auch noch ehrenamtlich engagierten oder „durch die Schaffung von Arbeitsplätzen etwas für Backnang bewegen“. Besonders berücksichtigt würden auch jene Interessenten, die „durch ihren Wohn- und oder Arbeitsplatz einen Backnang-Bezug haben“. Die Verwaltung hat ein Punktesystem entworfen, das vom Kommunalparlament so akzeptiert wurde.

Für das erste und das zweite Kind gibt es je 20 Punkte, für jedes weitere 25 Punkte. Berücksichtigt werden Töchter und Söhne bis zum Alter von 21 Jahren, wenn diese im Haushalt des Bewerbers wohnen. Wer seit mindestens 15 Jahren in Backnang lebt, bekommt zehn Punkte, wer in Backnang arbeitet ebenfalls. Arbeitgeber mit einem Unternehmen in Backnang bekommen, wenn sie mindestens fünf Vollzeit-Mitarbeiter haben, zehn Punkte. Gleichfalls zehn Punkte gibt es für ehrenamtlich engagierte Personen, wenn diese nachweislich mehr als 150 Stunden im Jahr unentgeltlich arbeiten. Falls mehrere Bewerber gleich viele Punkte haben, soll unter notarieller Aufsicht das Los entscheiden.

Stückle in Winnenden ist teurer

Die Grünen hatten gefordert, dass die Grundstücke in Toplagen noch teuer verkauft werden sollten. Die SPD-Stadträtin Siglinde Lohrmann indes erklärte, die von der Verwaltung vorgeschlagenen Preise seien viel zu hoch. Sie befürchte, dass sich nur „Selbstständige und Gymnasiallehrer“ die Parzellen leisten könnten. Der Oberbürgermeister erklärte, dass die Stadt das Mögliche ausgereizt habe, „wir sollten aber nicht zum Preistreiber werden“.

Laut Auskunft des Stadtkämmerers Siegfried Janocha kosten vergleichbare Baugrundstücke in Städten, die näher an Stuttgart liegen, mehr – in Winnenden zum Beispiel rund 700 Euro je Quadratmeter.