Das Backnanger Straßenfest fällt aus, viele Vereine haben deshalb zu wenig Einnahmen – ein Hilfsfonds soll helfen. Bis dato wurden rund 5000 Euro gespendet. Foto: Stoppel/Archiv

Die Stadt Backnang bittet die Bürger und potente Firmen um Spenden – und sie gibt 30 000 Euro für Corona-geschädigte Gastronomen, Einzelhändler und für kleine Unternehmen. Auch andere Kommunen haben Fonds aufgelegt.

Backnang - Für viele Backnanger Vereine ist das Straßenfest Ende Juni, das wegen der Coronakrise abgesagt wurde, die wichtigste Einnahmequelle überhaupt. Die Stadt hat nun einen Hilfsfonds aufgelegt und wirbt um Spenden. Bis dato sind laut einer Auskunft der Pressestelle rund 5000 Euro eingegangen. Als erster hatte der Backnanger Oberbürgermeister Frank Nopper vor ein paar Tagen angekündigt, 1000 Euro zu geben. Der SPD-Stadtrat Armin Dobler hat kürzlich im Gemeinderat erklärt, dass er ebenfalls 1000 Euro springen lasse werde. Der Fonds wird von der Stadt und von der Backnanger Bürgerstiftung betreut.

Nicht nur das Straßenfest fällt heuer aus, die Vereine haben auch viele weitere Veranstaltungen abgesagt. Die Einnahmen der Klubs versiegten, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt, manch ein Vereinsvorstand wisse nicht, wie die Arbeit des Klubs finanziert werden könne. Informationen über Fördermöglichkeiten seien auf der Homepage der Bürgerstiftung nachzulesen.

Die Schlagersängerin Andrea Berg will auch spenden

Über die Verteilung alle Gelder, die bis Ende Juni gespendet werden, solle bis zum 20. Juli entschieden werden. Jeder eingehende Cent werde weitergegeben. Laut Pressemitteilung hat die Schlagersängerin Andrea Berg, die in der Nachbarkommune Aspach lebt, angekündigt, dass sie und ihr Mann Uli Ferber den Spendenbetrag aufrunden wollen – wenn 38 067 Euro zusammenkommen (Backnang hat 38 067 Einwohner) „werden wir auf 40 000 Euro aufstocken“, so Berg und Ferber.

Die Stadt Backnang hat ferner beschlossen, für die Gastronomie, den Einzelhandel sowie für kleine Unternehmen 30 000 Euro bereitzustellen. Diese Summe hätte die Kommune für das Straßenfest ausgegeben. „Durch die Coronakrise stark geschädigte Unternehmen“ könnten bis Ende Juni einen Förderantrag stellen.

Flächen zur Außenbewirtschaftung sind kostenfrei

Die Stadt Backnang erlässt Backnanger Gastronomen für 2020 zudem die Gebühren für die Außenbewirtschaftungsfläche. Bereits bezahlte Gebühren würde zurückerstattet, ein Antrag muss nicht gestellt werden. Ferner bestehe die Möglichkeit, zusätzliche Flächen vor der jeweiligen Gaststätte kostenfrei zu beantragen.

Auch andere Kommunen haben Coronahilfen beschlossen. Schorndorf etwa hat einen 50 000 Euro schweren Hilfsfonds für alle Vereine in der Stadt aufgelegt, die wegen des Veranstaltungsverbots kein beziehungsweise weniger Geld einnehmen. Für die Gastronomie, den Handel und das Gewerbe stellt die Stadt 100 000 Euro bereit. Die Stadt Welzheim hält ebenfalls einen Hilfsfonds vor, rund 30 000 Euro stehen bereit, weitere Spenden seien willkommen, heißt es. In Murrhardt sind aus einem Hilfsfonds, den es indes schon länger gibt, an die Kunden des zeitweise geschlossenen Tafelladens Einkaufsgutscheine verteilt worden.