An der Enzbrücke wird gebaut: Dass es jetzt auch einen Radweg geben wird, dürfte viele Radler freuen. Foto: Jürgen Bach/Jürgen Bach

Gemeinsam mit der neuen Enzbrücke wird eine Radunterführung zwischen Walheim und Besigheim gebaut. Dass die lange geforderte Lösung nun kommt, ist auch ein bisschen Zufall.

Besigheim/Walheim - Für Radfahrer ist es eine gute Nachricht: zwischen Walheim und Besigheim (Kreis Ludwigsburg) entsteht an der B 27 eine Radunterführung. Diese wird gemeinsam mit der neuen Enzbrücke realisiert, die derzeit für rund acht Millionen Euro neu gebaut wird.

Radler hatten eine Unterführung seit Jahren gefordert, denn die Stelle, an der sie die B 27 queren müssen, ist gefährlich. Auch die beiden Kommunen links und rechts des Flusses waren einem sichereren Radweg immer positiv gegenübergestanden, wie mehrere radfahrerfreundliche Initiativen auch, wollten sie einen Unfallschwerpunkt vermeiden. Die Unterführung allein zu finanzieren, wäre für die Kommunen aber zu teuer gewesen, schon die Planungen hatten sie vor große Herausforderung gestellt. Bund und Land wollten oder konnten kein Geld geben.

Erst Baustellenfahrzeuge, dann Räder

Dass die sicherere Variante nun doch kommt, ist auch einem Zufall geschuldet. In den vergangenen Wochen hatte sich gezeigt, dass für die Baustelle auf beiden Seiten Dämme für die Zufahrt zum Uferbereich der Enz erforderlich werden. Diese Baustraßen dienen nach dem Ende der Arbeiten an der Brücke als Untergrund für die Radwegeunterführung, den neuen Asphalt, auf dem die Radler einmal unterwegs sein werden, sowie zusätzliche Sicherungseinrichtungen finanzieren die Kommunen. Den Bau des Radwegs übernimmt das Regierungspräsidium, das auch für die Brücke verantwortlich ist. So werden Synergien genutzt, und der Radweg kann kostengünstiger gebaut werden, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Ich freue mich sehr, dass die sich ergebende Gelegenheit hier pragmatisch genutzt werden kann“, so Regierungspräsident Wolfgang Reimer. Das zuständige Baureferat erstellt derzeit die Pläne für die Unterführung. Künftig könnte es dennoch sein, dass Radler auch mal oben über die Brücke müssen: wenn das Wasser der Enz zu hoch steigt. Deshalb bleibt die Ampel auf Walheimer Seite stehen, die sie bisher nutzen mussten.

Beteiligte loben Zusammenarbeit

Der Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) lobte das Engagement der Beteiligten. „Wir konnten unsere Zusage beim Spatenstich zum Brückenbau einlösen, doch noch eine funktionierende Lösung zu finden. Danke an alle, die nicht lockergelassen haben, eine sichere Unterführung zu bauen“, so Hermann. Auch Walheims Bürgermeisterin Tatjana Scheerle zeigte sich zufrieden: „Dass eine für alle Seiten gute Lösung gefunden werden konnte, die auch finanziell und planungstechnisch für unsere Gemeinde machbar ist, freut mich.“ Ihr Besigheimer Kollege Steffen Bühler ist froh darüber, dass die Arbeiten nun „in einem Guss“ vonstatten gehen. Bei dem Ersatzneubau der Enzbrücke liegen die Baufirmen im Zeitplan. Das Regierungspräsidium geht von einer Fertigstellung im Herbst 2022 aus, anschließend kann die Radunterführung gebaut werden.