Die Polizei ermittelt gegen eine belgische Spedition. Foto: dpa

Wegen zahlreicher Verkehrsverstöße und Verstöße gegen die europäischen Sozialvorschriften ermittelt die Polizei gegen eine Spedition und gegen einen 43-jährigen Lastwagenfahrer.

Filderstadt - Wegen zahlreicher Verkehrsverstöße und Verstöße gegen die europäischen Sozialvorschriften ermittelt das Verkehrskommissariat Esslingen gegen eine belgische Spedition und gegen einen 43 Jahre alten Lastwagenfahrer, der für die in Belgien betriebene, bulgarische Scheinfirma arbeitet.

Wie die Polizei berichtet, war der 43-Jährige mit seinem mit über 20 Tonnen Chemikalien beladenen Lastwagen kurz nach 10.30 Uhr auf der B 27 in Tübingen einem anderen Lastwagenfahrer aufgefallen, weil er mit seinem Gefahrguttransporter dessen Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit überholt hatte.

Der Fahrer war seit 2017 fast ununterbrochen mit dem Lkw unterwegs

Im Zuge einer Fahndung konnte der Gefahrguttransporter von einer Streifenwagenbesatzung bei Filderstadt-Bonlanden (Kreis Esslingen) gestellt werden. Der Fahrer war mit seiner aus Beimischungen für Lacke und Farben bestehenden Fracht auf dem Weg nach Antwerpen. Bei der näheren Überprüfung des Lastwagens und der Auswertung der gespeicherten Daten stießen die Spezialisten des Verkehrskommissariats Esslingen auf permanente Geschwindigkeitsüberschreitungen und auf zahlreiche Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten.

Wie der Fahrer selbst mitteilte, lebte er seit Dezember 2017 praktisch ständig im Lastwagen und war im Auftrag der Firma unerlaubterweise in ganz Europa unterwegs. Und das, obwohl er laut der Polizei aufgrund fehlender Erlaubnisse und Qualifikationen in Europa überhaupt nicht als Berufskraftfahrer beschäftigt werden dürfte.

Der Transporter wurde beschlagnahmt

In Absprache mit der zuständigen Bußgeldbehörde wurde gegen den 43-Jährigen eine Sicherheitsleistung in Höhe von 2700 Euro festgesetzt. Gegen die Verantwortlichen der Spedition in Belgien wurden ebenfalls Bußgeldverfahren eingeleitet. Hier wurde die erste Sicherheitsleistung in Höhe von rund 5250 Euro angeordnet. Der Fahrer durfte nicht mehr weiterfahren, die Spedition musste einen Ersatzfahrer organisieren, der die erforderlichen Erlaubnisse vorlegen konnte.

Bis zur Bezahlung der angeordneten Sicherheitsleistung am Mittwochabend blieb der Transporter beschlagnahmt. Weil gegen die Verantwortlichen der Spedition der Verdacht des Sozialdumpings und Lohnbetrugs besteht, wurden im Zuge der internationalen Zusammenarbeit in Belgien weitere Ermittlungen initiiert.