Wie kann die Kulturmeile schöner werden? Ideen der Bürger sind gefragt. Foto: Lichtgut

Die Stadt will einen Wettbewerb ausloben, um herauszufinden, wie die B 14 umgestaltet werden kann. Die Bürger sollen die Aufgaben für die Fachleute bei einer Veranstaltung am 21. Juli stellen.

S-Mitte - Die Fotos zeigen es eindrücklich. Die Bundesstraße 14 wirkt wie eine Schneise, die ein Riese durch die Stadt geschlagen hat. Stephanie Obergfell von der Geschäftsstelle Gestaltungsbeirat beschreibt die wichtige Straßenverbindung bei der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats als Relikt aus einer Zeit, in der die Dominanz des Autoverkehrs noch nicht hinterfragt worden ist. Pläne, die B 14 neu zu gestalten, gibt es allerdings schon lange.

Nun soll ein städtebaulicher Wettbewerb aufzeigen, was Fachleute für möglich halten. Bevor er ausgelobt wird, sollen zunächst die Bürger das Wort haben. Auf einer Veranstaltung im Stuttgarter Rathaus am Samstag, 21. Juli, gibt es von 10 bis 15 Uhr eine Bürgerversammlung. Sie soll den Rahmen für den Wettbewerb zur Umgestaltung der B 14 vorgeben.

Bürger können sich online äußern

Wer an diesem Tag verhindert ist, kann seine Meinung auch online kundtun. Vom 13. Juli an bis zum 6. August können Bürger ihre Wünsche und Erwartungen auf der Internetseite www.stuttgart-meine-stadt.de hinterlassen. Sie werden dann gemeinsam mit den Stimmen ausgewertet, die sich bei der Veranstaltung im Rathaus äußern. Ziel sei es, einen Konsens darüber zu erreichen, wie die zentrale Route künftig gestaltet werden soll, an der wichtige Kultur- und Verwaltungseinrichtungen liegen. Da die Einrichtungen an der Kulturmeile zum Teil auch überregionalen Charakter haben, soll die Einladung nicht nur für direkte Anwohner gelten. Die gesamte Bürgerschaft könne sich in das Verfahren einbringen, heißt es in der Vorlage der Stadt. Die Diskussion soll ohne Vorgaben der Stadt möglichst offen sein, erklärt Obergfell den Bezirksbeiräten bei ihrer Sitzung. „Wir wollen nichts vorgeben, die Bürger sollen ihre eigenen Vorstellungen entwickeln können“, meint sie.

In der Vergangenheit war lange darüber diskutiert worden, die B 14 in den Untergrund zu verlegen. Doch diese Pläne wurden 2009 verworfen. Der Gewinn für das Stadtbild stehe in keinem Verhältnis zu den geschätzten Kosten von 70 bis 80 Millionen Euro lautete im Kontext der weltweiten Finanzkrise nach 2008 die Argumentation der Politik. Nun soll es bei dem Wettbewerb darum gehen, wie die B 14 aufgewertet werden kann. Auch über einen Tunnelbau soll dabei angesichts prall gefüllter Haushaltskassen wieder nachgedacht werden. Gemeinderäte äußerten ihre Sympathie für eine solche Lösung. Experten warnten allerdings davor, dass dann etwa die Fußgängerfurt zwischen Oper und Staatsgalerie auf der Höhe der Eugenstraße weichen müsste und auch Teile des Heilquellenschutzgebietes tangiert wären.

Voraussichtlich wird der Gemeinderat laut Informationen der Stadt Ende 2018 mit dem Beschluss über die Auslobung des Wettbewerbs darüber befinden, welche Anregungen der Bürger tatsächlich in die Aufgabenstellung des Wettbewerbs einfließen. Auch im weiteren Prozess sollen die Bürger eingebunden werden, verspricht die Mitarbeiterin der Stadt.