Ein Mitarbeiter von Witzenmann schweißt eine flexible Rohrleitung. Verwendet werden solche Leitungen beispielsweise in der chemischen Industrie. Foto: Witzenmann

Das Unternehmen wächst vor allem in Europa und Asien. Zudem nimmt es die Halbleiterbranche ins Visier.

Pforzheim - Mit einer neuen Fabrik am Stammsitz in Pforzheim reagiert der Autozulieferer Witzenmann auf den Kostendruck in der Branche. In dem Werk in der Nähe der Autobahn soll die bisher auf verschiedene Standorte in der Stadt verteilte Fertigung von Komponenten für Nutzfahrzeuge konzentriert werden. Ein Jahr nach dem Spatenstich steht die zwölf Millionen Euro teure Investition kurz vor der Vollendung. Der Hersteller von flexiblen Metallschläuchen und anderen Fahrzeugteilen, etwa für die Abgasreinigung, will seinen Umsatz im kommenden Jahr zwischen drei und fünf Prozent steigern. Dies erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Andreas Kämpfe.

Umsatz steigt

Im laufenden Jahr strebt das Unternehmen eine Steigerung des Umsatzes um etwa drei Prozent auf 630 Millionen Euro an. Da momentan die Nachfrage besonders in Deutschland groß sei, sei der Auslandsanteil am Umsatz leicht auf etwas mehr als 66 Prozent gesunken, sagte Vorstandsmitglied Gerhard Flöck. Witzenmann macht etwa 50 Prozent seines Umsatzes mit Komponenten für Personenwagen, 20 Prozent mit Teilen für Nutzfahrzeuge und den Rest im Industriegeschäft. Dort gehören etwa die Chemieindustrie, Raffinerien und die Armaturenindustrie zu den Kunden.

Hoffnung auf wachsenden Halbleitermarkt

Als neue Kundengruppe will sich das Unternehmen die Hersteller von Anlagen zur Produktion von Halbleitern erschließen. An die Hersteller sollen beispielsweise flexible Metallschläuche geliefert werden, durch die technische Gase strömen. Mit einer neuen Prüfanlage will Witzenmann sicherstellen, dass die eigenen Komponenten für die Anlagen den Bedingungen der Produktion in Reinräumen genügen.

Die Zahl der Mitarbeiter in der Gruppe soll im laufenden Jahr um sechs Prozent auf etwas mehr als 4610 Beschäftigte steigen. Etwa 45 Prozent der Mitarbeiter sind in den deutschen Gesellschaften tätig, mehr als ein Drittel im europäischen Ausland, die übrigen in Asien und Amerika. Besonders die Standorte in Osteuropa sollen in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Bisher gibt es dort Standorte in Tschechien und der Slowakei. In Planung ist ein neues Werk in Serbien. Wichtige Märkte sind für Witzenmann neben Europa auch die Vereinigten Staaten und China. Die Investitionen sollen in diesem Jahr von 43 auf 54 Millionen Euro steigen. Nicht zufrieden ist das Unternehmen mit der Ertragslage.