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Der Autozulieferer verschärft seinen Sparkurs und streicht 1400 Jobs in Westeuropa.

Stuttgart - Der Autozulieferer Mahle verschärft nach dem Absturz in die roten Zahlen seinen Sparkurs und streicht 1400 Jobs in Westeuropa. 800 Arbeitsplätze davon sollten in Deutschland wegfallen, sagte Vorstandschef Heinz Junker am Montag in Stuttgart. Für die Beschäftigten in Deutschland soll zudem auch im zweiten Quartal Kurzarbeit gelten.

Der Kolben-Spezialist hatte 2009 einen Verlust von 379 Millionen Euro eingefahren, nach einem Gewinn von 22 Millionen im Jahr davor. 2010 soll durch deutliche Kostenreduzierungen sowie das Anpassen der Kapazitäten die Rückkehr in die schwarzen Zahlen erreicht werden. Der Manager rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzanstieg auf 4,5 Milliarden Euro.

Im ersten Quartal hätten die Erlöse bereits 30 Prozent über dem Vorjahr gelegen, begründete der Mahle-Chef die Prognose. "Auch das zweite Quartal sieht sehr stabil aus." Vor allem die Märkte in Südamerika und Asien sind für die Stuttgarter die Hoffnungsträger. In Deutschland verlaufe das Geschäft dagegen schleppender. 2009 war der Umsatz bei Mahle um 23 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro eingebrochen.

Die Zahl der Beschäftigten wurde im Zuge des Sparkurses um zwölf Prozent auf rund 43.500 reduziert. 150 Millionen Euro musste Mahle in Jahr 2009 für seine Restrukturierungsmaßnahmen verbuchen. "So etwas haben wir in unserer Unternehmensgeschichte noch nicht erlebt", sagte Junker zur Geschäftsentwicklung im Jahr 2009.

Der Unternehmenschef kündigte einen Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Kühlerhersteller Behr an. Mahle hatten bereits im Februar die Mehrheit am Industriegeschäft des Stuttgarter Autozulieferers übernommen. Nun werde über einen Einstieg bei Behr verhandelt. Der Kühlerhersteller legt an diesem Dienstag seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vor. Erwartet wird, dass dann auch Einzelheiten zu der möglichen Beteiligung von Mahle verkündet werden.