Rolf Geisel, Chef des Autozulieferers Boysen Foto: Boysen

Der Abgastechnik-Spezialist Boysen, der in den vergangenen Jahren seine Weltweiten Standorte von 10 auf 17 ausgebaut hat, will dieses Jahr mit dem Bau eines neuen Werkes in Mexiko beginnen.

Altensteig - Der Abgastechnik-Spezialist Boysen aus Altensteig drückt weiter aufs Tempo. In den nächsten Jahren sollen rund 30 Millionen Euro in ein neues Werk in Mexiko fließen – das erste dort von Boysen. Baustart ist im Sommer. Im laufenden Jahr soll der Umsatz von zuletzt 1,46 auf mehr als 1,6 Milliarden Euro steigen, gibt sich Boysen-Chef Rolf Geisel fürs Unternehmen optimistisch. Die Zeichen stünden weiter auf Wachstum, auch wenn es einige Unsicherheitsfaktoren gebe. Als Beispiel nannte er den Skandal um manipulierte Abgaswerte, der auf die gesamte Dieseltechnologie Auswirkungen haben könnte. „Natürlich sind wir mit unseren Reinigungssystemen in diesem Bereich breit aufgestellt und würden eventuelle Auftagsrückgänge sofort zu spüren bekommen.“

Umso mehr hofft Geisel für dieses Jahr auf den großen Durchbruch im für Boysen noch jungen Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge. Den Entwicklungsauftrag für ein entsprechendes Lkw-Großprojekt hat Boysen bereits in der Tasche und dafür am zweiten Entwicklungsstandort in Nagold die Kapazitäten erweitert – das reicht von einem Entwicklungsteam mit 70 Ingenieuren bis zu mehreren Prüfständen.

Als erfreulich bezeichnete Geisel die vergangene Entwicklung, weil es gelungen sei, „mit der Produktivität in fast all unseren Werken auch den Ertrag wieder zu steigern“. Absolute Zahlen nennt das Stiftungsunternehmen nicht, doch habe sich die Rendite 2015 besser entwickelt als 2014 und auch besser als geplant. In den vergangenen zwei Jahren hat Boysen rund 1100 neue Arbeitsplätze geschaffen, knapp die Hälfte davon in Deutschland – rund 200 an den vier Standorte im Landkreis Calw. 2013 lag der Umsatz mit 2200 Mitarbeitern bei 1,02 Milliarden Euro, 2015 mit 3300 Mitarbeiter bei 1,46 Milliarden Euro. Die Zahl der Standorte hat sich dabei von 10 auf 17 erhöht. Die hohen Vorleistungen zahlten sich aus, so Geisel.