In Rutesheim sind sieben Autohäuser mit dabei, die die neuesten Automodelle von 15 Marken vorstellen. Aber auch Wohnmobile und aktuelle E-Bikes sind zu sehen. Foto: Helmut Anton Pangerl

In Rutesheim findet nach dreijähriger Corona-Pause am Wochenende wieder eine Autoschau mit verkaufsoffenem Sonntag statt.

Schon vor der Eröffnung der großen Autoschau in der Rutesheimer Innenstadt weht Bratwurstduft über den Rathausplatz. Die Handballer des SV Leonberg/Eltingen bieten mit 70 Helferinnen und Helfern wie eh und je leckere Verpflegung für die Besucher der Traditionsveranstaltung an, die jetzt zum 24. Mal stattfindet und von der Leonberger Kreiszeitung zusammen mit der Stadt Rutesheim organisiert wird. Bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein kommen schon am Samstagmittag viele Neugierige in die für den Verkehr gesperrte Innenstadt, um sich über neueste Trends und Modelle auf dem Automobilmarkt zu informieren.

Sieben Autohäuser aus Rutesheim, Leonberg und Weissach-Flacht haben ihre Fahrzeuge von 15 verschiedenen Marken mitgebracht. Kaum ein Aussteller, der dabei nicht auch auf Elektromobilität setzt und die neuesten Modelle präsentiert, wie beispielsweise das Autohaus Weeber, mit den verschiedenen Marken des VW-Konzerns. Prominent platziert sind die E-Modelle ID 3 bis 5. „Der ID 3 ist von der Größe her der Golf-Nachfolger, hat im Innenraum aufgrund der anderen Bauart aber mehr Platz“, erklärt der Chef des Autohauses, Andreas Weeber. Das Fahrzeug habe je nach Fahrweise eine Reichweite von rund 400 Kilometer.

Aufwendig ausgestattete Wohnwagen immer stärker nachgefragt

Jede Autobatterie muss ab und zu aufgeladen werden. „Wir haben hier in Rutesheim mehrere öffentliche Ladestationen, etwa am Rathaus, und an der Autobahnanschlussstelle betreibt die EnBW eine große Anlage“, betont Martin Killinger, der Erste Beigeordnete der Stadt, der zusammen mit Uwe Reichert, dem Leiter für regionale Koordination unserer Zeitung, die Aussteller besucht. Nicht mit Strom, sondern mit Diesel fahren dagegen die Wohnmobile, die der Fiat-Händler Francesco Patti mit nach Rutesheim gebracht hat. „Und das bleibt auch in Zukunft so“, ist sich Patti sicher. Die beeindruckend großen und aufwendig ausgestatteten Fahrzeuge, würden immer stärker nachgefragt, Corona habe diesen Trend verstärkt. „Die Leute wollen viel Komfort und Platz auch für Familien.“ Wer nicht gleich einen höheren fünfstelligen Betrag dafür hinblättern möchte, kann die Fahrzeuge auch mieten.

Rund 3500 Euro für ein gutes E-Bike

Neben den Wohnmobilen stehen aufgereiht weitere Fahrzeuge des italienischen Autobauers, wie der elektrisch betriebene Kleinwagen Fiat 500, der derzeit oft auf den Straßen zu sehen ist. „Der ist gerade sehr beliebt, wird aber meistens geleast, weil die Leute unsicher sind, was die Zukunft der Elektromobilität bringt“, meint Francesco Patti. Unsicher sind die Käufer von jenen Zweirädern offensichtlich nicht, die eine Batterie zur Unterstützung ihrer eigenen Muskelkraft haben wollen, denn der Trend zum E-Bike beziehungsweise Pedelec ist ungebrochen, weiß Peter Lang vom E-Bike-Center Leonberg. Es gibt immer aufwendiger ausgestattete Modelle, etwa solche mit zwei Batterien und eingebautem Navi, E-Mountain-Bikes und Lastenräder, als Ersatz oder Ergänzung zum Auto massiv nachgefragt.

Rund 3500 Euro müsse man heute durchschnittlich für ein gutes E-Bike ausgeben, nach oben sind je nach Ausstattung fast keine Grenzen gesetzt. „Ich bin sicher, dass sich gerade bei den Akkus in Zukunft viel tun wird, sie werden kleiner und leichter“, so Peter Lang.

Besucher staunen über blitzende Chromkarossen

Von kleiner und leichter kann bei den blitzenden Chromkarossen, die Jörg Epple und Erich Epple auf dem Marktplatz ausgestellt haben, keine Rede sein. Die Besucher staunen über die großen Ford Ranger-Pick-Ups, ebenso wie über den Sportflitzer Ford Mustang. Ein Passant sagt im Vorbeigehen zu seiner Begleitung: „Ich habe gedacht, es gibt mehr E-Autos.“ Jörg und Volker Epple erklären mit Blick auf die großen Autos, dass der Ranger wie ein LKW sei, der überwiegend von Gewerbetreibenden genutzt werde. Der Ford Transit komme bald auch in einer E-Version.

Darüber hinaus habe sich der Trend zu immer größeren Autos in der Corona-Zeit auch durch weltweite Lieferprobleme verstärkt. Offensichtlich würden die Hersteller jetzt davon ausgehen, dass dies so weitergehe, sagt Jörg Epple. Es gebe viele große Fahrzeuge, die auch auf eine entsprechende Nachfrage treffen. In der Klasse der Elektro-Kleinwagen ersetze der Puma als Einstiegsmodell den traditionsreichen Fiesta, dessen Produktion eingestellt wird, erklärt Volker Epple. Beim Autokauf müsse man derzeit einen Vorlauf von einem Jahr einplanen, betont Jörg Epple. Zur Jahreswende würden einige E-Modelle dazukommen.

Die Kinder, die sich im Spieleparadies an Holztischen mit Geschicklichkeitsspielen vergnügen oder Schlange stehen, um sich von Jeanette Engel ihre Gesichter kunstvoll bemalen zu lassen, genießen die Rutesheimer Autoschau auf ihre Weise, erst recht, wenn es dazu noch Pommes, Bratwurst und Limonade gibt.